Zwischenwelten
manchmal fällt die Zeit zwischen die Ritzen
in Zügen verliert sie sich besonders gern
sie quillt über aus den Abfallbehältern
setzt sich in den Mantelfurchen fest
saugt sich mit Langeweile voll
bis sie durch die Sitze trieft
zwischen den Welten
wird die Zeit geknuddelt
und wieder aufgebügelt
Zwischen den Welten
ist Achtsamkeit gefragt
verletzlich lebt es sich
Zwischen den Welten
[…] Zwischen die Welten? Zwischen die Zeiten? Januar 18th, 2011 in Fühlen, Gedanken, Leben | tags: Alle Tage, Alltag, Arbeit, Feierabend, Freizeit, Pause, Ruhe […]
Oh, das ist wieder so ein schönes Gedicht von Dir, und so treffend!
Und Claudia, ich kann Dir sagen, Deine Beharrlichkeit lohnt sich. Deine Gedichte werden immer besser.
Und ja, ich finde, Gedichte fangen nicht Fakten ein, sondern mehr. Befindsamkeiten, Seele, … Das drücken Gedichte aus. Dafür ist die Gedichtform geschaffen.
Danke für die Blumen.
Es freut mich auch, dass ich dich für Lyrik gewinnen konnte. Ich kann mich noch erinnern, dass es nicht allzu lange her ist, da hast du um Gedichte einen weiten Bogen gemacht und gesagt, dass du nicht viel damit anfangen kannst.
Aber es ist schon so wie du schreibst: Gedichte fangen Befindsamkeiten ein.
Ja, irgendwie haben mir Gedichte nicht so viel gesagt. Petra hat mich auf Hilde Domin gebracht. Deren Gedichte sind einfach stark. Jetzt habe ich mehr Zugang dazu.
Ich werde wohl mehr die oberflächlichen Reime gekannt haben (kann ich jetzt nicht beurteilen, weil ich die Gedichte bei meiner Mutter habe). Ansonsten hatte zu Jugendzeiten die Todesfuge mächtig Eindruck auf mich gemacht.
mantelfurchen. das ist ein wichtiges wort. kannte ich noch gar nicht.
Oh, hier stolpere ich doch überraschend mal wieder zwischen andere Welten – ist fast wie vergessenes Heimweh.
Sehr schönes Gedicht!