Winter-Meditation
2011 fängt genauso an wie 2010 aufgehört hat: Mit Schnee. Draußen ist schon wieder Schneegestöber. Seit dem 30. November liegt hier eine geschlossene Schneedecke. Eine so lange Zeit habe ich Schnee noch nie durchgehend erlebt. Morgen früh kommt wieder das Schlitter-Abenteuer auf den Berg hoch. Wie viele Tage noch?
Ich gebe zu: Ich bin leicht überfordert mit diesem Winterwetter und diese Stimmung verlässt mich auch nicht. Dabei geht es mir doch gut. Mein Geldbeutel lässt es zu, dass ich es mir kuschelig warm heize und auch mein ökologisches Gewissen bleibt ruhig, denn immerhin erlaufe ich mir täglich ein paar Energieeinheiten, die andere als Abgase hinterlassen. Dafür darf ich dann meine Heizung so einstellen, dass ich nicht schnattern muss.
Trotzdem würde es mir besser gefallen, wenn ich den Winter etwas gelassener hinnehmen könnte. Wer weiß, vielleicht sind es die ererbten Erinnerungen meiner Ahnen, die diese Stimmung entstehen lassen. Das Leben im Winter muss für normale Menschen früher wahnsinnig hart gewesen sein. Die oben im Schloss, die haben es sich an ihren Kaminen ischer gut gehen lassen. Aber die, die durch die Dienstbotengänge gehuscht sind, für die muss es schlimm gewesen sein.
Und im Prinzip ist es das heute noch. Wenn das Geld einfach nicht mehr zum Heizen reicht, dann wird einem auch im Bett nicht warm.
Aber vielleicht hat der Winter ja doch noch ein Einsehen mit uns und legt eine Pause ein. Schön wär’s.
Der Winter fesselt uns ans Haus und hält uns in der Wohnung fest. Egal ob es dort warm ist oder kalt, doof ist es allemal. Durch den dicken Schnee Rollis schieben ist eine Tortur und das an- und ausziehen macht beileibe keinen rechten Spaß.
Von mir aus darf es gerne wärmer werden und tauen.
Ja, stimmt. Für Euch ist das Wetter ganz doof, denn wenn man so lange drinnen eingesperrt ist, dann kommt doch schnell ein Koller.