Urlaub
Die Zeit greift in den Raum. Tage und Nächte schotten sich nicht mehr ab von einander.
Die Texte fließen durch mich hindurch. Ich kann lesen, lesen, lesen.
Lesen ist längst ins Denken und Träumen übergegangen. Ganz anders als früher. Damals war lesen eher ein Aufsaugen von Geschichten. Ein Aufnehmen von Worten unbekannter Stimmen. Heute bearbeite und verändere ich das Gelesene gleich. Ich rühre es um, knete es durch oder verdünne es, wenn mir die Konsistenz nicht behagt. Was ich lese, lebe ich.
Erlebe ich.
Die Parallelwelt Lesen ist der Planet auf den ich mich am Liebsten zurückziehe. Am Radikalsten im Urlaub.
Das war früher anders. Da brauchte es keinen Urlaub um die Welt zu wechseln.
Da war der Alltag radikal genug.
Die Welt ändert sich – zu unserem Glück.