Streubomben geriestert
Streubomben werden völkerrechtlich geächtet. Zu recht. Sie richten unvorstellbares Unheil an und durch ihren Einsatz werden ganze Gegenden für die Zivilbevölkerung eigentlich unbewohnbar. Eigentlich. Denn wo sollen sie denn hin die Menschen? Die Soldaten gehen, die Streumunition bleibt und die Bevölkerung muss mit der Gefahr leben.
So weit, so schlecht. Jetzt stellt sich heraus, das mit den Riester-Fonds im großen Stil in Streubomben investiert wird. So unvorstellbar wie das Unheil, das diese Munition bringt, so unvorstellbar hoch sind die Gewinne, die mit den Bomben erzielt werden.
Mir scheint: Unsere Rente ist doch sicher. Jedenfalls die Riesterrente. Sie bringt ganz sicher ein schlechtes Karma.
Aber wen interessiert das?
unvorstellbar diese dreistigkeit.
Ja, unvorstellbar. Für so was wie eine ethische Klausel bei dem Gesetz war leider keine Zeit mehr. Da hilft jetzt nur, selbst nachzufragen und sich zu kümmern, was mit dem eigenen Geld gemacht wird. Denn ich bin sicher, dass sich das viele Menschen nicht so vorgestellt haben.
Ich habe vor einiger Zeit schon so etwas in einer Fernsehsendung gehört. Das kommt durch diese undurchsichtigen Fonds, bei denen keiner mehr wirklich weiß, wo das Geld angelegt wird. Aber ich fürchte, selbst wenn es Gesetze dagegen gäbe, würden einige gerissene Leute eine Lücke finden, die sie ausnutzen, um so etwas trotzdem noch möglich machen.
Das mag sein. Aber dazu müssten eben die Gesetze gebrochen werden und es liese sich auch ahnden. Aber so ist es nicht nur legal, sondern es ist eine gute, langfristige Möglichkeit zur Gewinnmaximierung.
Ebenso verhält es sich mit kirchlichen Fonds und Beteiligungen – auch hier wird sich allerhand in das Depot geholt was keineswegs christlich ist. Letztendlich ist das Leben so unübersichtlich geworden, dass kaum ein Mensch noch den Überblick hat welches handeln eigentlich welche Auswirkung hat.
Kein Wunder, denn wenn in Putenmortadella 80% Schweinefleisch sein darf, kann auch in einem Rentenfonds 20% Krieg sein und in 19% Mehrwertsteuer 2% Rüstungsetat für unser Land.
Unser Ort (Göttingen) war in diesem Jahr in den Medien, weil eine alte Kriegsbombe detoniert ist und dabei einen Menschen getötet hat. Richtig sarkastisch wird es wenn man erfährt, dass noch zig Bomben im Boden schlummern – wer ein Grundstück erwirbt ist verpflichtet eine Bodenprüfung zu erstellen um zu prüfen ob dort, wo man bauen will, noch etwas im Boden ist. Als ob es die Aufgabe des Bürgers ist, Bomben zu suchen.
Somit ist der obige Satz „die Soldaten gehen, die Gefahr bleibt“ nicht nur auf das Ausland, sondern auch für jede bombardierte Stadt in Deutschland anzuwenden