Sprüche

Angesichts der Daueranspannung der letzten Tage und der Überforderung durch den elf Tage schon anhaltenden Weltuntergang leert sich mein Gehirn zusehens. Es weigert sich weiter zu denken. Denn jeder einzelne Gedanke endet doch immer nur in einem Desaster. Daher versucht mein Hirn auszuweichen und es bleibt an Sprüchen hängen. Sprüche, die oberflächlig gar nichts mit den Umständen zu tun haben.

Sprüche, die vom Unglück abschotten.

z.B.

Alles ist möglich, gilt nicht.

Das Herz ausschütten, um es nachher wieder zu befüllen.

Der Knäul hat sich selbst umgarnt.

Lust fährt ab auf Risiko.

Comments (6)

veraMärz 21st, 2011 at 19:43

Stets war’s der Brauch, Geduld zu rühmen
dem Armen, den die Last des Kummers beugt.

Ecke, Kissen, Kakao (Wein ..), Klassiker. Bei Wut: Torquato Tasso oder wahlweise Macchiavelli lesen. Oder eben ‚Much ado about nothing‘. Relativiert ungemein.

ClaudiaMärz 21st, 2011 at 19:49

Ich dachte eher an los gelöste Sprüche. Eigenkreaturen. So wie oben eben. Die eine andere Welt aufzeigen, eine andere Logik.

Ja, das ist das Wichtigste. Entspannung durch eine andere Logik.

veraMärz 21st, 2011 at 20:17

Genau so verstehe ich meinen Hinweis; WO man sucht, bleibt jedem selbst überlassen. Zu Eigenkreationen bin ich leider nicht imstande, aber die Klassiker sind ja nicht soo verkehrt.

ClaudiaMärz 21st, 2011 at 20:41

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Es geht genau nicht ums Suchen.

Suchen wäre etwas Zielgerichtetes, etwas war der Alltagslogik folgt – und Klassiker lägen sowieso auf dieser logischen Linie.
Mir ging es darum, dieser Logik auszuweichen.

veraMärz 21st, 2011 at 21:16

Gut, reset.

Meiner Meinung nach ist gerade etwas Zielgerichtetes hilfreich, weil es unsere Gedanken vom Achterbahnfahren abhält. In den Klassikern gibt es dauernd Krisen, die wir immer wieder uns zu deuten versucht haben, zum eigenen Verständnis, wenn Dinge geschahen, die weit jenseits unseres Begreifens lagen. In Lebenskrisen an bereits Gedachtem festzuhalten finde ich tröstlich, weil dieser Festhaltestrohhalm mir klar macht, daß vor mir Menschen ebenso ratlos waren und ich nicht allein bin.

ClaudiaMärz 21st, 2011 at 21:25

Das mag sein – nur handelt der Eintrag oben nicht davon. Auch nicht von dem, was hilfreich ist.

Vielleicht erschließt er sich dir einfach nicht. Ist ja nicht schlimm. Wichtig ist, dass er sich mir erschließt.

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