Sommer
Pläne machen. Den Tag einteilen. Die Kräfte schonen. Auch einteilen. Schongang einlegen. Schutzjalousie herunter lassen. Hitze. Wärme. Unruhiges Schlafen. Verängstigtes Träumen.
Neugieriges Staunen. Die Sonne.
Sommer.
Abbruch durch das Leben.
Einbruch in das Leben. Rückzug. Sommeraversion wird auf keinen Fall zugegeben. Einzug in die Höhle in Planung. Freud – die aktuelle Lektüre – würde vielleicht schreiben: Der Wunsch nach dem Zustand vor der Geburt. Vielleicht.
Allergietabletten und Hitze versetzten das Leben in einen Trancezustand ganz ohne Trance. So nicht!
Nein, so nicht. Nichts wird aus der Hand gegeben. Etwas kleinlaut der Nachsatz: gilt für all das, das das Schicksal nicht schon in seiner Hand wiegt.
Trotzig: Aber der Rest gehört mir. Für immer oder nur für jetzt. Jetzt: der Moment zwischen dem Vergangenen und dem kommendem.
Das Jetzt – das ewig-gleichtönige Jetzt.
Heute. Hier. Standortbestimmung, Zeitbestimmung. Ganz ohne Uhrenvergleich.
39 Grad. Der Körper kühlt. Das Wunder der Natur.
Mir ist bei diesem Wetter auch mehr nach Herumhängen – und zugleich will ich tätig sein, muß es auch. Der Balkon ist glühend heiß. Die Aussicht, gleich in die Stadt fahren zu müssen, ist grausig. Da hilft nur der öde Satz „Muß eben getan werden“.
Ja, es gibt so viel, was eben getan werden muss.
Aber achten auf sich, das ist auch etwas was getan werden sollte. Mit der Brechstange geht gar nichts – oder noch schlimmer: Es nimmt ein schlimmes Ende.