Snapchat
Snapchat ist ein Mysterium für mich. Ich verstehe es nicht, aber es fasziniert mich. Da ist so ein leichter Sog, den ich schwer benennen kann. Gleichzeitig habe ich das Gefühl des Menschens, der bei Kafka vor dem Tor steht und nie eingelassen wird. Allerdings gibt es bei Kafka den Torwächter, der das Einlassen verhindert.
Bei Snapchat gibt es keinen Torwächter und trotzdem kommst du nicht rein.
Das Tor steht offen – und trotzdem kommst du nicht rein.
Was eindeutig besser ist als in der Kafka-Geschichte: Du darfst einen Blick rein werfen.
Nur reinlinsen in meinem Fall, weil ich eindeutig zu wenig aktive Chapchatterinnen kenne.
Aber eine Sache habe ich jetzt doch gelernt über snapchat. Mit Snapchat nehmen sie mich mit in ihr Leben. Snapchat ist sehr, sehr nahe. Sehr persönlich. Selbst wenn es gar nicht um persönliche Inhalte geht.
Kein Wunder dass die Filter in Snapchat so beliebt sind.
Die Filter schaffen Distanz.
Wenn ihr einen Snapchat-Account habt: Bitte melden. Ich bin sofort bei euch.
[…] Ich stehe immer noch vor der Pforte und versuche nach Kafka Manier einen Blick zu erhaschen. […]