Rückzug
Immer wieder rettet mich der Rückzug. Vorübergehend.
Ich brauche die Stille. Die Einsamkeit. Zweisamkeit.
Ruhe. Nur atmen und lesen.
Weiß gar nicht, wie ich ohne diese Rückzugsmöglichkeiten überleben sollte.
Überhaupt: je älter ich werde, desto mehr Ruhe brauche ich.
Viel zu laut ist der Alltag. Zu laut, zu viel, zu schnell.
Dafür seicht. Nie tief.
Vielleicht bin ich etwas inkompatibel geworden. Nicht mehr im Einklang mit dem Zeitgefühl.
Ich lass mich darauf ein, weil es die fremdbestimmte Arbeit fordert. Die ist nur in diesem Rhythmus denkbar. Machbar.
Aber das Ich genießt seine eigene Lebenslautstärke.
Kann ich alles unterschreiben. Ich bin ja durch die Ereignisse der letzten Jahre sowieso irgendwie aus der Zeit gefallen und nun stehe ich vor den großen Hamsterrädern, schaue anderen beim Flitzen zu und schüttle nur noch den Kopf.
Das kann ich mir gut vorstellen.