Journal07032024

Katwarn warnt, dass etwas vom Himmel fallen könnte. Das scheint mir eine gute Beschreibung für diesen Tag zu sein. Konkret meint Katwarn, dass es Batteriepakete aus der ISS seien. Auch das passt gut in diese Zeit.

Meine Batterien sind auch ausgelaufen. Ich fände es sehr viel poetischer, wenn sie meiner Umgebung mit lautem Überschallknall und Leuchterscheinungen zu verstehen gäben, dass ich mir eine neue Energiequelle erschließen muss.

Überhaupt bräuchte ich mehr Dramaqueen in meinen Ausdrucksmöglichkeiten. Ich stelle mir das heilsam vor.

Journal03032024

Erstaunlich wie sich der Frühling jedes Mal wieder im Gemüt ausbreitet. Er löst so viele Gefühle aus. So viel Lebendigkeit.

Jedesmal bin ich überwältigt von seiner Kraft und seinem Zauber

Bildbeschreibung: Ein gelbblühender Strauch, eine Tischtennisplatte, blauer Himmel, grünes Gras und ein kahler Baum.

Journal28022024

Zarte Pflänzchen. Ich erkenne ihre Familienähnlichkeit mit mir.

Bildbeschreibung: Weiße Blüten an kahlen Zweigen. Im Hintergrund eine Backsteinmauer.

Journal25022024

Aus den Erinnerungsmitteilungen herausgefischt.

die Gedanken
fallen wortlos durch

die Ruhe der Tage

die Gefühle
schwelgen in Zeitlosigkeit

ich strecke meine

Hände vor mir aus
um die Stimmung abzuschöpfen
mit bloßen Händen
mein Gesicht
mit Atmosphäre benetzen

„Tage wie diese – tränken mich“, schrieb ich damals in die Kladde. Wie recht ich hatte.

Der Fluch des Hasen

Ich lese gerade „Der Fluch des Hasen“ von Bora Chung. Meine Güte, sie schreibt bitterböse. Bin gespannt, wie die anderen Geschichten weitergehen.

Journal23022024

Einen Alltag zu haben ist ein großes Privileg. Er gehört zu den vielen Selbstverständlichkeit des Wohlstands und tarnt sich oft gut als Herausforderung. Erst wenn das Leben durch Krieg, Armut, Ausbeutung, politische Spannung oder die Repressalien einer Diktatur nicht mehr zu einem Alltag findet, wird deutlich, wie existentiell wichtig ein Alltag für Menschen ist.

Journal22022024

Heute Morgen fuhr der Bus ganz alleine für mich zur U-Bahn. Ich weiß nicht mehr, wie lange es her ist, seit ich zum letzten Mal in diesen Bus gestiegen bin. Der Regen hat mich abgeschreckt und so verzichtete ich auf meinen morgentlichen Spaziergang zum Büro. Bemerkenswert daran war, dass ich für die 3,5 km mit Bus und U-Bahn auch nur einen Tik schneller dort ankam, obwohl ich ja bekanntlich im Zeichen der Schnecke geboren bin und Schnelligkeit nicht zu meinen Qualifikationen gehört.

Bildbeschreibung: Selfie von Claudia mit schwarzer Schirmmütze im Bus.

Journal20022024

Gesundheitlich geht es aufwärts in kleinen Schritten. Minischritte, aber immerhin.

Im Büro sehe ich meinen großen Überblickkalender ehrfürchtig an. Es ist der letzte seiner Art. Er hatte so viele Vorgänger, aber das Leben ist endlich. Mein Leben ist endlich, die fremdbestimmte Arbeit ist endlich und 2024 ist mein besonderes Jahr.

Ich zelebriere meinen Abschied. Ich schaffe Distanz. Ich ordne mein letztes Arbeitsjahr. Hab einen Abschiedsfahrplan erstellt. Ich bin eine fleißige und gründliche Abschiedsnehmerin.

Journal16022024

Mein neuer Staubsauger ist ein Traum. Leise, handlich und es ist so einfach damit zu hantieren. Er steht aufrecht in der einzig möglichen Ecke meiner kleinen Wohnung und jedes Mal, wenn ich ihn sehe, freue ich mich, dass ich diese Kaufentscheidung traf.

Geld bzw. Geld ausgeben macht halt doch manchmal glücklich. Lasst euch das bloß nicht ausreden.

Journal10022024

Der Februar gibt sich heute frühlingshaft. Mir tut die Sonne und das Licht gut. Im Schneckentempo kommt meine Energie zurück. Ich darf nicht zu viel erwarten. Aber es fühlt sich wunderbar an. Auch kleine Schritte verbreiten ihren Zauber.