Hab es gestern schon mal empfohlen und tue das heute nochmal.
Ist leicht geschrieben und ernsthaft, handelt von Wissenschaft, Natur, Klima und Menschen. Beschreibt die Situation, dass eine junge Forscherin, dann doch viel zu oft auf Habicht stehen muss.
Kein Klamauk, einfach gute Unterhaltung zu einer Ausnahmesituation, in der so viele Alltagssorgen, wie unter einem Brennglas hervortreten.
Gestern hab ich dann noch die Instagram-Fotos von der Station C entdeckt. Und die machen ganz atemlos.
Bildbeschreibung des Covers „Südlich vom Ende der Welt“: Ein verschneites, gut schneeverpacktes Gesicht, die Schneebrille nach oben geschoben, in ihr spiegelt sich das Abbild der Station C, die Augen sind frei und grün.
298,1 der Index in Frankfurt. Die Beschränkungen werden nicht ausreichen, das war zu erwarten.
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„Südlich vom Ende der Welt“ heißt das Buch, das ich gerade leidenschaftlich gern lese. Trotz meiner Abneigung von Kälte. Carmen Possnig war 2017 auf der Forschungsstation Concordia und überwinterte in der Antarktis und beschreibt diese Monate sehr lebendig.
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In sieben Wochen ist Weihnachten vorbei.
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Am meisten freue ich mich über die Vögel, die langsam wieder zahlreicher zu den Futterstellen auf den Balkon kommen.
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Und Morgen wage ich mich wieder in die infizierte Welt.
Neuer Höchststand bei den Neuinfektionen mit 23.399. Neuer Höchststand beim Frankfurter Index mit 263 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Das Argument, das beim ersten Fakt noch scheinbar zieht, funktioniert beim zweiten nicht mehr, denn Frankfurt beschränkte die Kontakte schon früher und strenger als im bundesweiten „Lookdown Light“ realisiert. Diese Beschränkungen bringen genau das, was eine vermutete: nichts.
Aber wir wollen hier in der Sammelmappe nicht negativ in die Zukunft schauen. Dazu ist das Wetter zu schön, die Welt zu friedlich, die Träume zu intensiv.
She came to me one morning One lonely Sunday morning Her long hair flowing in the midwinter wind I know not how she found me For in darkness I was walking And destruction lay around me From a fight I could not win
https://youtu.be/N0H48bpJziQ
Videobeschreibung: Lady in Black von Uriah Heep aus 1971 Fernsehaufzeichnung Disco 71
Ken Hensley ist verstorben.
Da war ich wohl zehn Jahre alt, als diese mysteriöse Lady durch die Lande lief.
Acht Jahre später bin ich dann auf und davon und heiratete einen Mann mit ähnlicher Haarpracht und weißem Plüschhemd.
Das Handy zeigt ein Grad, als ich heute Morgen das Haus verlasse, die Apotheken zeigen übereinstimmend alle vier Grad an. Vier ist heute auch die Zahl, die sich die Corona-Warn-App für meine Risikobegegnungen aussuchte. Zwischen eins bis fünf liegen die Zahlen der positiven Corona-Test in meinem Umfeld am jeweiligen Arbeitsplatz. Mit zwei Ausnahmen ganz ohne. Die eine glückliche bin ich.
Die Zahl der Neuinfektionen traut sich noch nicht ganz, die 20.000 Marke zu knacken.
Dänemark meldet einen mutierten SARS COV2 Erreger und riegelt einige Gegenden ab. War klar, dass das Virus mutiert. Wussten wir schon im Januar. Wir haben ein Gehirn, mit dem wir denken könnten.
Einsperren und wegsperren – diese Vision hält sich hartnäckig und beharrlich. Die Alten und die Kranken in ihre Zimmer verbannen. Immer die anderen natürlich. Immer aus der Sicht des Nabels der Welt. Der braucht nämlich Freiheit und Auslauf.
Ach. Großes Ach.
In ein paar Tagen sind die Bäume vor meinem Haus kahl. Fünf lange Monate werde ich geduldig warten bis sie wieder knospen.
Bildbeschreibung: Treppenaufgang zur Parkanlagen mit nassem Herbstlaub überdeckt, im Vordergrund leuchtend rotes Herbstlaub
Kurz notiert für die persönliche Geschichtsschreibung:
In Deutschland haben sich mittlerweile mehr als eine halbe Million Menschen mit Corona angesteckt. Die Zahlen steigen.
In Frankfurt gelten einige Maßnahmen, die bundesweit für nächste Woche angesagt sind, schon seit einigen Tagen in restriktiverer Form. Bisher ohne erkennbares Ergebnis.
Es wird über die Corona-Warn-App diskutiert. Viel Unsinn, aber immerhin, sie ist im Gespräch. Ich halte sie nach wie vor für ein unverzichtbares Werkzeug bei der Infektionsbekämpfung. Hoffe die Verantwortlichen kümmern sich darum, dass sie ein bisschen mehr Sexappeal bekommt. Nicht für mich, ich mag es nüchtern und knapp, aber andere Menschen brauchen sie ein bisschen pfiffiger.
Die Impfstoff-Kiste nimmt im Hintergrund Gestalt an. Es sieht so aus, als müsste im Moment die optimistische Situation offiziel etwas trüber eingefärbt werden, da zwischen dem Herauskommen des Impfstoffes und dem Zustand einer durch Impfung geschützten Bevölkerung verschiedene logistische Probleme zu bewältigen sind. Wenn während diesem Zeitraum ein Teil der Bevölkerung in Sorglosigkeit verfällt, dann wird das vielleicht ein gruseligeres Szenario als die momentaneSituation. (Menschen sind kompliziert.)
Und wenn hier schon Notizen für die Geschichtsschreibung festgehalten werden, dann darf nicht fehlen, dass Europa und Amerikaner dieser Krise eine schlechte Figur machen. Überheblichkeit richtet großen Schaden an.