Durchgeseucht – der Plan

Die Regierung hat einen Plan. Sie seucht uns nach einem mathematischen Modell durch. Halleluja. Dieser Gesundheitsminister traut sich was!

Jetzt wird also offiziell geopfert. Augen zu und rauf auf Messers Schneide. Es tanzt sich dort so gut.

Alle mal kurz antreten zur Durchseuchung, das trennt die Spreu von den harten Nüssen. Aber bitte nicht alle auf einmal. The Show must go on.

Der Kapitalismus wartet nicht gern.

Dämmerung

Die Sehnsucht fällt

mir in den Schoß

die Hoffnung

flattert aufgeregt

dem Horizont entgegen

Journal22012022

Das Frankfurter Gesundheitsamt übermittelt keine korrekten Daten und bleibt daher auf der Stufe des Grauens vom Anfang der Woche hängen.

Ich bin es leid. Den Winter, die Pandemie, die unterbrechungsfreie Trostlosigkeit.

Urlaub wäre schön, ist aber unplanbar für mich.

Aber der Frühling wird kommen!

Alles eine Frage von Wochen.

Der Frühling wird kommen und der Pandemie die Viren aus den Segeln nehmen.

Das ist die optimistische Zukunftsvariante. Diese Karte ziehe ich heute aus dem Stapel. Die anderen können gut getarnt im Kartenblatt verbleiben.

Der Kühlschrank

Jutta denkt über den Kühlschrank nach.

Andere reden mit.

Fundstück

Gestern in alten Tagebüchern gelesen.

Du kannst immer dein Leben ändern: du musst nur die richtige Tasche packen.

Ich erinnere mich. Taschen packen war damals eine Routinesache und für jeden Zweck gab es eine ganz eigene Pack-Philosophie. Allerdings galten immer zwei Regeln:

1. Nur so viel einpacken, dass du alles bequem tragen kannst.

2. Immer etwas für die Seele und für das Gemüt dabei haben.

Wahrscheinlich konnte ich mir das damals gut vorstellen. Hab es ja auch einmal tatsächlich gemacht: bin mit einer Tasche aus meinem Leben spaziert. Voller Traurigkeit und mit schwerem Herzen.

Aber wirkungsvoll.

Müde

Ich bin durchtränkt von Müdigkeit.
Bis in die letzte Zelle.

Würde mich nicht wundern, wenn über mir ein matter Müdigkeitsdunst erscheint.

Journal10012022

Es ist alles gerade sehr schlimm.

Eigentlich geht nichts mehr. Aber das geht ja auch wiederum nicht.
Wir hängen in einem bitterbösen Alptraum fest.

Irgendwas wie ein Escher-Pandemie-Drama.

Journal05012022

2022 hat also begonnen und tarnt sich noch. Sitzt unspektakulär in der Ecke, hält allerdings ein Omikron-Warnschild hoch und auf seinem T-Shirt feiert es die vierte Welle.

Ansonsten alles wie gehabt. Die Politik verbreitet gekonnt den verbalen Unsinn, den sie in zwei Jahren Pandemie eingeübt hat. Die Wirtschaft soll weiterlaufen und da müssen ein paar Opfer auf den Altar. Freizeitbeschäftigung findet im Augenblick durch unzählige Varianten des Ausdeutens und Beschimpfens von Pandemie-Undisziplinierten statt. Ach, ach, da gibt es vielfältige Spielfelder. Für jeden Charakter ist etwas dabei.

************

Dennoch gehe ich hoffnungsvoll in dieses Jahr. Es riecht nach frischem Karma und alten Träumen. Am Horizont leuchtet ein heller Schein. Vielleicht eine Fata Morgana.

Vielleicht ein rettendes Ufer.

Verlockung

Du zauderst

vor dem Eintreten in den Traum

triumphierend

verneigen sich die Baumwipfel

jetzt kannst du fliegen

Journal30122021

Letztes BüroSelfie in 2021.

Bildbeschreibung: Nachdenkliches Selbstporträt von Claudia mit roter Brille, den Kopf auf die Hand aufgestützt.