Du kannst immer dein Leben ändern: du musst nur die richtige Tasche packen.
Ich erinnere mich. Taschen packen war damals eine Routinesache und für jeden Zweck gab es eine ganz eigene Pack-Philosophie. Allerdings galten immer zwei Regeln:
1. Nur so viel einpacken, dass du alles bequem tragen kannst.
2. Immer etwas für die Seele und für das Gemüt dabei haben.
Wahrscheinlich konnte ich mir das damals gut vorstellen. Hab es ja auch einmal tatsächlich gemacht: bin mit einer Tasche aus meinem Leben spaziert. Voller Traurigkeit und mit schwerem Herzen.
2022 hat also begonnen und tarnt sich noch. Sitzt unspektakulär in der Ecke, hält allerdings ein Omikron-Warnschild hoch und auf seinem T-Shirt feiert es die vierte Welle.
Ansonsten alles wie gehabt. Die Politik verbreitet gekonnt den verbalen Unsinn, den sie in zwei Jahren Pandemie eingeübt hat. Die Wirtschaft soll weiterlaufen und da müssen ein paar Opfer auf den Altar. Freizeitbeschäftigung findet im Augenblick durch unzählige Varianten des Ausdeutens und Beschimpfens von Pandemie-Undisziplinierten statt. Ach, ach, da gibt es vielfältige Spielfelder. Für jeden Charakter ist etwas dabei.
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Dennoch gehe ich hoffnungsvoll in dieses Jahr. Es riecht nach frischem Karma und alten Träumen. Am Horizont leuchtet ein heller Schein. Vielleicht eine Fata Morgana.