Journal14042023

Geburtstag im Pflegeheim. Der besondere Flair im Leben der Hochbetagten.

Journal12042023

Frau Kraus ist tot.

Sie ist schon im Januar dieses Jahrs gestorben und viele Menschen werden sie und ihr kleines Hotel und das Café Nussknacker vermissen. Diese beiden idyllischen Orte mitten im Frankfurter Bahnhofsviertel

Anfang des Jahres haben wir uns zusammen an die Blogger*innen-Treffen in ihrem kleinen Café erinnert, das so verdächtig nach einem Wohnzimmer aussah. Ein paar Tage danach ist sie gestorben.

Journal07042023

Der Karfreitag zieht sich ein graues November-Nebel-Mäntelchen an. Form, Farbe und Inhalt passen dieses Jahr prächtig zueinander.

Wir gehen im Sprühregen spazieren und vergleichen die Kardiowerte unserer Apps. Wir passen seit Jahrzehnten gut zueinander.

Journal05042023

War im Museum und wurde gefühlt von allen Mitarbeiterinnen angeschi*en.

An der Info im Foyer, weil ich unsicher war, wo ich mich mit meiner Museumufercard anstellen sollte. An der Garderobe, weil ich den falschen (von der Info-Mitarbeiter*in angezeigten) Eingang nahm, beim Scannen meines Tickets, weil ich im Treppenhaus vor dem Eingang in der kleinen Menschenansammlung die Mitarbeiterin übersah und dachte, die Ticketkontrolle sei an der Tür zum Eingang in die Ausstellung und dann noch einmal, weil ich in der vollen Ausstellung beim Ausweichen auf eine weiße Linie gelaufen bin.

Hab mich dann umgedreht, ein Selfie vor einem der Schießbilder gemacht und bin gegangen.

Bildbeschreibung: Claudia mit Mütze, Brille und Maske nur halb im Bild, im Hintergrund ein Ausschnitt aus einem Bild von Niki de Saint Phalle

Bildbeschreibung: Claudia mit Mütze, Brille und Maske nur halb im Bild, im Hintergrund ein Ausschnitt aus einem Bild von Niki de Saint Phalle

Journal03042023

Professionelles Kopfschütteln gehört mittlerweile zu meiner Tätigkeitsbeschreibung. Wobei es sich bei diesem Kopfschütteln nicht um ein gewöhnliches Verneinungs-Kopfschütteln handelt, sondern um ein zwanghaftes Unverständlichkeits-Kopfschütteln.

Kann sein, dass hier umfänglich am SNAFU*-Prinzip gearbeitet wird.

*SNAFU: Situation Normal, All Fucked Up

Es besagt, dass innerhalb von Hierarchien Vorgesetzte und Untergebene einander wichtige Informationen gezielt vorenthalten, wodurch früher oder später ein totales Chaos entsteht (Situation Normal, All Fucked Up). Die Absicht der Vorgesetzten ist es dabei, einen Informationsvorsprung vor ihren Untergebenen zu behalten, während die Untergebenen, um Schwierigkeiten zu vermeiden, ihre eigenen Fehler und teilweise auch ihre Inkompetenz verschleiern wollen, oder aus gleichen Gründen kein ehrliches Feedback auf Fehler und Inkompetenz der Vorgesetzten geben. Die unreflektierte Anwendung des SNAFU-Prinzips ist also die Ursache des Zustandes SNAFU und somit Folge von Inkompetenz in der Sache und im Umgang mit der Inkompetenz.

Journal29032023

Huch, schon wieder so viel Zeit vergangen. Gefühlt werden die Seufzer tiefer und die Müdigkeit schwerer. Und schon habe ich mit einem Satz mein Älterwerden erklärt.

Irgendwie rechne ich aber damit, dass die tiefen Seufzer nur der lange Anlauf sind, der mich irgendwann ins Schweben bringt. Denn so stelle ich mir das Alter auch vor: Leicht und losgelassen. Ballast abwerfen und die Seile einziehen.

Über dem Leben schweben. Die verflixte fremdbestimmten Fessel in die Ecke knallen.

Den Staub der Arbeit von der Seele seufzen.

Wiederkehrende Hoffnung

auf das Frühjahr
wird immer gewartet
weil es die Illusion
mit sich bringt
dass sich jemals
etwas ändern könnte

Journal19032023

Frühling am Hang und Erinnerungen an vergangene Zeiten

Bildbeschreibung: Gelb und weiß blühende Sträucher vor dem alten Gemäuer des Ratskellers am Bornheimer Hang
Bildbeschreibung: Blühende Sträucher vor dem Ratskellers am Bornheimer Hang

Journal17032023

Beim Fußball steht verweigerter Applaus für Widerstand. Aha. Da muss eine erstmal drauf kommen. Sie durchtränken diesen Sport durch und durch mit dem Gift der Korruption und bieten Menschen- und Frauenrechtsverachtern nicht nur eine Bühne, sie öffnen ihnen auch die Toren und Türen meilenweit, für ihre grausamen Machenschaften.

Da bahnen sich gefährliche Seilschaften an.

Journal12032023

Die Landesregierung in Hessen möchte ein Sozialticket für die Nutzung des ÖPNV für Menschen mit niedrigen Einkommen einführen. Endlich! Möchte eine rufen. Mobilität ist so wichtig für die Lebensqualität.

Mit der Einführung des Deutschlandstickets für 49 Euro wäre es so einfach gewesen, mit einem Zuschuss dafür zu sorgen, dass dieses Ticket erschwinglich wird für arme Menschen. Aber nein! Das wäre zu einfach gewesen. Sie entscheiden sich für ein Hessen Ticket.

Das ist so schade!