Noch mal zu Flattr
Der Gedanke schien mir zunächst so verführerisch und ganz in meinem Sinn. Mit flattr kann ich teilen, dachte ich. Mit flattr kann ich Anerkennung zeigen. Ach, wäre das schön, wenn die, die sich Tag um Tag um Kunst und Kultur bemühen, endlich etwas ab vom Kuchen bekämen. Ich war begeistert, obwohl ich durch aus die Bedenken in den Kommentaren nachvollziehen konnte.
Jetzt nachdem ich das System ausprobiere merke ich, dass es weit davon entfernt ist, was ich mir wünschte. Es beteiligt zu viele. 10% für Paypal, 10% für flattr selbst. Ich kann nicht einteilen, wem ich mehr oder weniger geben möchte. Ich kann nicht zuteilen, ich kann nur flattrn.
Bei Keimform gibt es einen kritischen Artikel dazu. Dort gibt Menschen, die das gut in Worte fassen können
Mir gefällt die Idee immer noch, aber die, die ich mit Aufmerksamkeit versehen möchte, die flattrn nicht.
Und bin ich ehrlich, dann weiß ich, genau diese Menschen, denen kann ich auf andere Art und Weise Anerkennung und Wertschätzung zeigen.
Zur Zeit können ja viele auch noch nicht Flattrn, aber für PayPal können die ja nichts, die nehmen nun einmal so viele Gebühren dafür. Das ist ja nicht nur bei Flattr so, dass ist ja überall so, leider.
Das ist so, da hast du recht. Ist nur die Frage, ob es so dann attraktiv ist. Ich glaube jedenfalls, dass die, die ich im Auge habe, eher ihre Finger davon lassen – und dann verliert das Ganze auch für mich jeden Sinn.
Vielleicht kannst du denen ja einreden das sie einen Spenden-Button einbauen (so wie ich einen habe) dann kannst du denen direkt etwas zukommen lassen 😉
Das ist irgendwie oft so, dass bei grösser angelegten Projekten einiges verloren geht….letztes Jahr habe ich versucht (und schliesslich es auch geschafft) zu spenden, aber mich durch den Sumpf der Organisationen zu wühlen war wirklich harte Arbeit. Je direkter die Hilfe, desto besser, glaube ich….wobei das zum Beispiel im Fall von Naturkatastrophen nicht möglich ist.
Ja, das ist das ewige Dilemma. Entweder es funktioniert direkt oder man braucht Strukturen, denen man vertrauen kann.
Auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole: „Echtes Bloggen“ ist rein ideell, und deshalb würde ich mich auch nicht an Flattr beteiligen, weder gebend noch nehmend. Der Lohn des Bloggers ist die Anerkennung durch die Community. Wenn hier Geld ins Spiel kommt, handelt es sich nicht mehr um Bloggen, sondern um Journalismus. Dann richtet man seine Beiträge nach den Vorlieben der Gemeinde aus und schielt vor allem auf den Umsatz. Wer das machen möchte: Bitte sehr. Aber dann sollte er sich, bitte, nicht mehr als Blogger bezeichnen.
[…] Kommentar in der Sammelmappe, 4. Juni 2010. […]
echtes bloggen, wenn ich das schon lese. und dann noch als einzigen gegenpunkt der journalismus. scheint mir recht armselig, wenn es wirklich so wäre. ist es ja aber zum glück nicht.
Echtes Bloggen ist für mich auch kein Begriff, den ich gelten lassen würde. Es gibt kein echtes Bloggen so wie es keine echtes Schreiben oder Singen gibt.
Vielleicht schreibe ich es nicht deutlich genug: Ich meine auch gar nicht ein Entgelt für Bloggen. Bei mir geht es um Kunst und Kultur. Es geht um Menschen, die sich künstlerisch betätigen und damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen und die zufällig das Medium Blogs verwenden. Denn die leisten für die Gesellschaft einen unterschätzten Beitrag.
1. Es wäre natürlich hilfreich, Anführungszeichen mitzulesen und Links nachzugehen. Und ja: Bloggen gegen Cash ist nach meinem Verständnis kein Bloggen. 2. Wer meint, mit Bloggen ein nennenswertes Einkommen erzielen zu können, täuscht sich. Eher funktioniert das mit dem Goldesel. 3. Chris wies gestern abend darauf hin, daß PirateBay und folglich auch Flattr ursprünglich von Rechtspopulisten angestoßen worden waren. Er nimmt deshalb nicht mehr an Flattr teil und hat seinen Account löschen lassen. F!xmbr hatte sich schon 2007 mit dem Thema beschäftigt. Das war auch mir nicht mehr gegenwärtig. Dadurch erscheint natürlich alles in einem neuen Licht.