Netzfeministische Leseempfehlung
Undoing Butler
Über Inkonsistenzen, Identifikationsdefizite und Klassismus im deutschen Netzfeminismus.
Der Feminismus braucht “die Frauen”, aber er muss nicht wissen, “wer” sie sind. –Judith Butler (“Ort der politischen Neuverhandlung”, in: Frankfurter Rundschau, 27. Juli 1993, S. 10)
Judith Butler hat in ihrem Buch “Gender Trouble” aufgezeigt, dass Gender nicht vordiskursiv ist, dass es gemacht und mit Bedeutung gefüllt wird, mit Ideologie, Körperlichkeit, Macht, Diskurs, Politik usw. Dass man Geschlecht nicht auf eine authentische Ursprünglichkeit zurückführen kann, und dass die Suche nach wahrer authentischer Femininität oder Maskulinität verdeckt, dass Gender performativ ist. “Natürliches” Geschlecht ist ein soziales Konstrukt. Wir sind nicht nur “born naked, and the rest is drag“, unserem “naked” ist Bedeutung schon eingeschrieben, lange bevor wir “Moment mal” sagen können.