Mit dem Messer in der Hand
immer wenn ich ein Messer in der Hand habe ahne ich die Abgründe in mir – vielleicht koche ich deshalb so ungern
Das sind jetzt so gar keine weihnachtlichen Gedanken, aber da ich ja kein Weihnachten feiere, darf ich sie mir leisten. Es ist wirklich wahr: ich würde es hassen, wenn ich wüsste, dass es in der Wohnung in der ich lebe ein richtig scharfes Messer gibt. Obwohl – oder vielleicht auch gerade weil – ich so eine strikte Anhängerin der Gewaltlosigkeit bin, bin ich mir meiner seelischen Untiefen sehr bewusst.
Es heißt ja: wer lieben kann, kann auch hassen. Obwohl ich das selbst nicht so ausdrücken würde. Wer lieben kann, kann auch verrückt werden, vor Liebe, Sehnsucht, Eifersucht und all diesem Kram.
In meinem Lebenskrimi käme dann nur das Messer in Frage, die einzige wahre Waffe, um der überhitzen Liebe entgegenzutreten.
Ich bin ja, schon wieder friedlich und friedfertig.
Vielleicht ist auch auch nur eine geschickte Ausrede, um mich ums Kochen zu drücken.