Madame Rosella und die Liebe
(Die zwei Bücher von Max Frisch ersparen ich euch. Die las ich, weil er in der Biografie der Christa Wolf so oft auftaucht und ich ihn etwas einordnen wollte.)
Also geht es weiter mit:
Madame Rosella und die Liebe
von Tuna Kiremitci
Eingeladen zum Lesen hat mich die Zusammenfassung des Romans, der in der Türkei ein Bestseller ist: Die Geschichte der Berliner Jüdin Rosella, die während des Zweiten Weltkrieges nach Istanbul geflüchtet war, sucht jemanden, der sich auf türkisch mit ihr unterhält und trifft dabei auf die Studentin Pelin.
Der gesamte Roman ist in Dialogform geschrieben, ohne Beschreibung der Umgebung, ohne zu erläutern wer gerade spricht. So eine stilistisch anspruchsvolle Form gelingt nur, wenn der Autor hervorragend schreiben kann. Aber in diesem Buch gelingt das leider nicht. Die Figuren sind beide nicht besonders überzeugend gezeichnet, die Erzählung bleibt an der Oberfläche, ohne zu langweilen.
Ich schwanke bei der Bewertung zwischen drei und vier Sternen. Entscheide mich dann für vier, weil es sich leicht liest.
Bücher aus der Türkei gibt es in Deutschland noch zu wenige. Gerade auch der zeitliche Kontext des Zweiten Weltkrieges reizt mich hier.
Das war auch für mich ein Grund, mir dieses Buch auszuwählen.
Es ist wirklich unterschiedlich, dass der Roman ohne Beschreibung geschrieben ist. Diese Idee finde ich super toll, weil der Leser viele Momente selber hereininterpretieren kann, und das gibt sehr schöne Farben des Buches durch. Was könnte in Kunst besser als Freiheit sein? Meiner Meinung nach, nichts!