Machtvoll
„Du hast immer nur soviel Recht wie du Macht hast.“ Ein Satz der im Gedächtnis hängen bleibt.
„Du hast immer nur soviel Recht wie du Macht hast.“ Ein Satz der im Gedächtnis hängen bleibt.
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Und der andere hat immer nur soviel Macht, wie ihm ihm zugestehe.
Den Satz höre ich oft. Aber den halte ich für Wunschdenken bzw. Der lässt sich in einigen wenigen Situationen anwenden. In den Fällen in denen die konzentrierte Macht ihre Gewalt gezielt einsetzen kann, müsste ich schon eine Heilige Märtyrerin sein, um den umzusetzen.
leider leider haben sie nur all zu recht.
Über 50% der Klagen von Hartz4-Empfängern werden zu deren Gunsten entschieden – nur mal EIN Beispiel dafür, dass das wahrlich kein allgemeingültiger Satz ist!
50% – das ist ja wie Münze werfen. Die Schicksalsmacht sozusagen.
Als allgemein gültige Sätze betrachte ich eh nur die Naturgesetze. Auf die ist immer Verlass. Nur leider gibt es so wenige bezogen auf die sozialen Beziehungen.
Nein, 50% ist nicht wie Münze werfen, denn in der Verwaltungsgerichtsbarkeit und in der Sozialgerichtsbarkeit hatten wir bis 2005 traditionell eine sehr niedrige Erfolgsquote. Hinzu kommen die Fälle, in denen bereits im Widerspruchsverfahren abgeholfen wurde, weil die Klage Aussicht auf Erfolg gehabt hätte. Die tatsächliche Erfolgsquote liegt also nochmal höher.
Das Problem ist eher: Hat derjenige, der es braucht, genug Kraft, um sich wehren zu können, wenn es nötig ist? Und: Warum muß er sich überhaupt wehren, warum bekommt er nicht von vornherein, was ihm von Rechts wegen zusteht? Und insoweit bedeutet Macht soviel wie: Sowas jemand zumuten können, ihn leiden lassen. Natürlich ist das eine Art von Sado-Maso-Szene. Das ist Gewalt. Im September sind Bundestags- und Landtagswahlen. Es gibt keine Aussicht auf Änderung.
Siehst du Jürgen, jetzt argumentierst genau in die Richtung, in die meine Gedanken gehen, wenn ich den Satz höre.
Macht und Kraft sind nicht dasselbe!
Ob auf die Naturgesetze Verlass ist, ist zumindest fraglich angesichts des Nichtzueinanderpassens der bisher gefundenen, sehr unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten in den 3 Dimensionen (Kleinteilchen, unsere Welt, Makrokosmos).
„Warum muß er sich überhaupt wehren, warum bekommt er nicht von vornherein, was ihm von Rechts wegen zusteht?“
weil der/die Sachbearbeiter/in den Lebenssachverhalt anders bewertet hat. Aus Gründen, die sehr unterschiedlich sein können, so von Fall zu Fall und Bearbeiter/in zu Bearbeiter/in. Mit Sado-Maso hat das nichts zu tun, denn dabei gibts ja einen „Maso“, der leiden will – ganz anders als ARGE-Kunden, die einfach nur ihren Mini-Lebensunterhalt und keinen Stress haben wollen.
Wir reden und schreiben mal wieder aneinander vorbei. Ich hab ewig gebraucht, um zu verstehen, wie jetzt plötzlich die Kraft ins Spiel kommt – und bin jetzt zu müde, noch mal ausführlich zu Antworten.
Ich will es ein anderes Mal versuchen. Der Knackpunkt scheint zu sein, dass wir der Assoziation unterschiedliche Priorität und damit eine komplett andere Wertung geben.
Dadurch kommt es zu der skurrilen Situation, dass wir uns mit jedem weiteren Kommentar immer weiter voneinander entfernen.