Lob und Schmeicheleien
Ich werde gerne gelobt. Wirklich gerne. Am liebsten von Menschen, die etwas davon verstehen, wofür sie mich loben. Dann kann ich mich richtig suhlen im Lob und nehme es gerne an.
Bei negativer Kritik ist es schon etwas komplizierter. Da muss ich mich innerlich sehr festigen und gut durchatmen, damit ich sie annehmen kann, ohne dass sie mich ängstigt. Verdammt, das hätte ich besser machen sollen, ist meine Reaktion darauf. Dann gerate ich auch schnell in Panik.
Was ist nicht mag sind Schmeicheleien. Die sind mir unangenehm und peinlich. Deshalb bin ich auch sehr froh, dass es nur sehr selten vorkommt, dass mir Menschen schmeicheln.
Wahrscheinlich strahle ich etwas aus, was Schmeichlerinnen und Schmeichler fernhält.
Es gibt ja auch zum Glück nicht viele Menschen, die sich ausgerechnet bei mir einschmeicheln müssen – und die Anwenderinnen und Anwender, die haben erkannt, dass es eine sehr gute Methode gibt, mich bei Laune zu halten.
Aber die verrate ich nur auf Nachfrage.
… ich höre!? 🙂
(zwecks Nachfrage und so…) 🙂
Ich erinnere mich nicht an viel echtes Lob in meinem Leben. Vielleicht bin ich da zu negativ eingestellt. Meine Erinnerung an Familie und vor allem Arbeitsleben: wenn ich was falsch gemacht habe, trampelt man darauf herum, oft noch lange danach; wenn ich was gut gemacht habe, begegnet man dem mit Pokerface. Öfters gab es eine Art Lob, die ich beleidigend finde, mit dem Unterton „das habe ich dir gar nicht zugetraut“ – man hat mich für zu blöd gehalten, um was zu können. Am liebsten war mir immer die einfache praktische Anerkennung, die sich darin äußerte, dass man mir eine Aufgabe erneut gab, das hieß „das machst du gut“. Das ist mir lieber als ein ausgesprochenes Lob.
Ich finde eigentlich, man muss selber wissen, dass man was gut gemacht hat, und sich nicht drum kümmern, ob die andern einen loben.
@Tim: Die Fütterung mit Süßigkeiten
@Eule: Aus meiner Sicht ist es ein sehr großer Unterschied, ob ich weiß, dass ich etwas gut gemacht habe, oder ob mich jemand für etwas lobt, dass ich gut gemacht habe. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir auf, dass es vielleicht sogar gar nichts miteinander zu tun hat.
Deshalb gebe ich dir in dem einen Punkt recht: Es ist wichtig zu wissen, wenn man etwas gut macht und sich darin sicher zu sein. Aber Lob anzunehmen ist noch einmal etwas anderes. Da steckt ein anderes Gefühl dahinter.
Wenn ich andere Menschen beobachte, dann gibt es verschiedene Typen. Manche Menschen möchten ständig gelobt werden. Auch für jeden Pips. Anderen ist Lob eher unangenehm, die brummen es dann weg – und dann gibt es noch die dritte Gruppe Menschen, das sind die, die sich wie ich über Lob freuen.
Übrigens ist es bei mir auch so, je älter ich werde, desto mehr lobe ich auch andere Menschen. Das ist mir früher nicht so leicht gefallen bzw. ich dachte nicht, dass es so wichtig ist. Aber im Arbeitsleben sehe ich ständig, dass es wahre Wunder bewirkt. Vor allem wenn man Bereiche lobt, in denen die betreffende Person nicht gewohnt ist, dass sie gelobt wird. In diesem Fall gilt das auch für Komplimente.
schmeicheln ist das schlimmste von allem, schmeichler nehmen einen ja nicht für voll. lob und kritik können da schon viel eher helfen weiter zu kommen.
Es nervt mich ungeheuer, wenn ich jemandem etwas Nettes sage und eine Antwort bekomme wie ‚das ist doch nix Besonderes‘, ‚och, der Pulli ist aber schon sooo alt‘ oder ähnlich. Lob oder Komplimente muss man nämlich auch annehmen können ,)
Als Kind wurde mir beigebracht, daß man sehr leicht meckert, sich mit Lob aber schwer tut, das habe ich bis heute beherzigt und lobe gern, wenn es passt. Und, na klar, bekomme ich auch gern Lob, weiß aber auch, was ich wert bin.
@vera: keine komplimente annehmen können- ging mir früher auch so- schon lange nicht mehr, aber ich verstehe die leute und sage bei so einer antwort dem oder -der jenigen: weißte was- freu dich doch einfach! meist gucken die verdutzt und der denkapparat wird angeschmissen:-)
🙂