Lesungen zum Bachmann Preis 2020 – Tag 1 Vormittag

Vor dem Fernsehmarathon gehe ich eine Stunde durch mein Viertel. Ich habe mir zwei Tage Urlaub genommen. Mir genehmigt. Mir rausgekommen. Mehr als einmal habe ich mit den Klagenfurter Bedingungen gehadert, nun ist alles anders gekommen.

Ich erwarte mir nicht weniger als drei Tage Corona-Pause von diesen Tagen der deutschsprachigen Literatur 2020. Ablenkung von der Pandemie.

Vor dem Fernsehmarathon gehe ich eine Stunde durch mein Viertel. Ich habe mir zwei Tage Urlaub genommen. Mir genehmigt. Mir rausgekommen. Mehr als einmal habe ich mit den Klagenfurter Bedingungen gehadert, nun ist alles anders gekommen.

Ich erwarte mir nicht weniger als drei Tage Corona-Pause von diesen Tagen der deutschsprachigen Literatur 2020. Ablenkung von der Pandemie.

Jasmin Ramadan eingeladen von Philipp Tingler

Sie konnte nicht anständig staubsaugen und wenn sie, zugegeben  großartig, kochte, musste er hinterher das Chaos beseitigen, denn sie agierte beim Kochen wie ein wildes Kaninchen, hörte scheußliche Popmusik aus ihren kopflosen Tenagerjahren und tanzte dazu herum. Die Küche sah dann aus wie eine verrückte, verschmierte Seele. 

 Spaß kommt erst auf bei der Panikattacke.

Juror meint es sei ein verschränkt Reigen. Den anderen ist die Geschichte zu simple und die Figuren zu simple. Nora Gomringer spricht vom magischen Denken der Frauen.

Philipp Tingler stänkert sich unangenehm in die Diskussion. Irritierend ist die Autorin sieht der Autorin beim Lesen zu. Für das Publikum ergibt sich keinen Mehrwert, für die Lesenden ist es unnötig spannend. 

 

Lisa Krusche eingeladen von Klaus Kastberger

Das Wasser leuchtete grün wie giftige Milch. Es schwappte sämig um Judith herum.
Sie lag auf dem Rücken, mitten im Becken, die Arme ausgestreckt. An der Decke flirrten Reflexionen, das erinnerte sie an Videos von Polarlichtern. Es war schön sich vorzustellen, es wären welche, und sich von Melancholie hitten zu lassen.

Sehr sinnlicher Text. Mir gefällt die düstere Untergangsstimmung und die Pantasiewelt. 

Die Juror*innen außer Tingler finden den Text gut gemacht. 

Leonhard Hieronymi eingeladen von Michael Wiederstein

Er spricht von quälender Schlaflosigkeit, verzärtelten Kräften, Magerkeit und Essstörungen. Den Wein musste er, anders als in Rom, mit einem Beil in Stücke hacken und lutschen, seine Haare klirrten, überall hingen Eiskristalle. Und über das manchmal gefrorene Meer fuhren Bessen und Geten mit ihren Streitwagen auf neugeformten Straßen, um die Einwohner von Tomi mit in Schlangengift getauchten Pfeilen anzugreifen.

Als Kommentar zum Text schicke ich der Standseilbahn ein Gif mit einem dezenten Gähnen. Das ist alles, was ich euch zu diesem Text sagen möchte.

 

Leave a comment

Your comment

Kommentarlinks könnten nofollow frei sein.