Leistungsgesellschaft
Wir sind doch in einer Leistungsgesellschaft, sagt der Herr Oberbürgermeister und will den Erzieherinnen kein höheres Gehalt zugestehen.
Eben: wenn wir in einer Leistungsgesellschaft sind dann steht den Erzieherinnen noch mehr als die von ver.di geforderten 10% Gehalt zu.
Meine beiden Schwestern machen jetzt schon seit Jahrzehnten diese Arbeit und ich hab immer gesehen, welche Leistungen – und Zusatzleistungen – regelmäßig von ihnen gefordert wurden.
Geteilte Dienste, die den Arbeitstag lang werden ließen, zusätzliche „ehrenamtliche“ Arbeiten bei Festen und Aktionen, auch mal das Streichen der Kindergartenräume, beseitigen von Wasserschäden, Sprachförderung nebenbei, der Einzug der „Kleinen“ in den Kindergarten, die ganz andere Anforderungen – auch körperlich – erfordern.
Meinen Respekt hatten sie immer für ihre Arbeit.
Die gesellschaftliche Achtung fehlt ihnen.
Und 10℅ mehr Lohn.
Meine beiden Schwestern leisten noch viel mehr, als das, was ich hier aufgezählt habe. Das sind nur die Dinge, die mir am stärksten in Erinnerung sind. Da oft die anderen Anforderungen im Vordergrund stehen, die pädagogischen und mentalen. Aber die körperlich anstrengende und anspruchsvolle Arbeit wird dabei oft vergessen.
Danke
Kein Dank notwendig, denn ich muss euch viel eher danken für die Jahrzehnte lange Schufterei.
Ganz ohne Klagen oder Beschwerden, als wäre es das selbstverständlichste der Wet immer 150℅ zugeben. Und dass die 50%, die über dem Limit lagen, oft an die körperliche Substanz gehen und gingen, das ist der eigentliche Skandal hinter diesem Arbeitskampf.