Journal24072022
„Ihr Konto ist jetzt leer. Sie haben alle Bücher zurückgeben.“
Keine Bücher mehr aus der Stadtbücherei. Vorgestern hatte ich das eine noch verlängert, aber dann wollte ich mich nicht mehr um die Fristen kümmern. Zu viele andere Termine, die sich jetzt in meinen Alltag schalten.
Was ich in dieser Situation auf keinen Fall brauche, ist Ablenkung und den Anschein von Normalität. So ticke ich nicht. Ich sorge und sammle mich. Ich drehe mich im Kreis und bin mir genauer denn je über den Mittelpunkt bewusst.
Ich tröste mich, noch kann ich es.
Nachtrag: Lese gerade in den Erinnerungen der Sammelmappe, dass ich „meine Tasche ist mein Zuhause“ schrieb. Damals als ich privat und dienstlich zwischen so vielen Welten reiste. Kein Wunder, dass die gepackte Tasche so wichtig für mich ist.
Jedenfalls denke ich an dich und finde es beachtlich, dass du nicht klagst, sondern viel lernen willst.
Alles Gute
Dankeschön.
Vielleicht kommt die Klage noch. Ich bin ein begnadetes Klageweib.
Die Sorge in die Welt hinausschreien und weinen ist kulturell nicht mehr akzeptiert.
Vielleicht ist das einer der Gründe, warum die Welt aus den Fugen bricht.
Dauerhaftes Nörgeln zehrt an ihr.
[…] Noch ist nicht Schlimmes passiert. Noch stehe ich auf der anderen Seite der Linie. […]
Ach weißt du Claudia, du schaffst das. Du steckst ja nicht den Kopf in den Sand.
Liebe Grüße und gerade heute habe ich an den Mannheimer Luisenpark gedacht und unsere Bootsfahrt.
An die denke ich auch oft. Seltsam, wie sehr sich manche Tage einprägen.