Journal21122024

„Manchmal muss man nur still sein und warten, bis die Seele wieder atmet.“ Kathrine Mansfield

Warten, bis die Seele wieder atmet – das scheint mir ein wunderbares Motto, um in eine sinnliche Rentnerinnen-Stimmung einzutauchen. Diese Tage sind wahrlich gesegnet. Umgeben von außergewöhnlich guten Büchern und poetischen Texten, finde ich mich in einer zugänglichen urbanen Umgebung wieder, erfüllt von einer tiefen Dankbarkeit, all dies erleben zu dürfen.

Es ist ein Geschenk, mich frei bewegen zu können, die Stille zu genießen und geduldig zu warten, bis meine Seele wieder atmet. Was für ein Glück ich doch habe! Um mich herum herrscht geschäftiges Treiben, die Weihnachtsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Doch in meinem Leben wird es ab heute langsam und nachdrücklich leise. Elfenruhig. Ich kann lauschen, ich kann warten. Ich kann still sein und darauf vertrauen, dass meine Seele wieder atmet.

Die stillsten und besinnlichsten Tage meines Erwachsenenlebens liegen vor mir wie ein kostbarer Schatz – ein Rentnerinnenschatz. Ich tauche ein, ich tauche unter. Ich bin frei. Die Gedichte liegen neben mir, die Worte schweben über mir. Das Langgedicht „Nachwasser“ von Frieda Paris vibriert noch in mir. Im Vorbeigehen habe ich mir „Tapfer Lieben“ – die Gedichte und Briefe von Marilyn Monroe – aus der Bücherei mitgenommen. Die Wendetagebücher von Sarah Kirsch teile ich mir besser ein als die Schokostückchen. Diese Texte sind so kostbar.

Abends male ich mir ein paar Blumen für die Träume, damit die Nacht einen Ausgangspunkt findet. Schön farbig, denn mir fehlte die Farbe all die Jahre.

Ich wünsche euch allen das Beste! Ich werde in diesen Tagen hier weiterschreiben.

Comments (3)

ViolineDezember 21st, 2024 at 16:50

Ich freu mich, dass Du in diesen Tagen hier weiterschreibst!

Ja, diese Tage … Wenn man den Kommerz und das Klingelingeling nicht mitmacht, dann kommt man wirklich zur Ruhe, zur Besinnung.

Ich war gestern abend im Taizé-Gebet (ich habe mit der Geige dort gespielt) und hinterher meinte eine der Besucherinnen und Organisatorinnen, sie habe erst gar nicht kommen wollen, weil sie so viel zu tun habe, habe sich einen Ruck geben müssen. Und nun sei sie froh, dagewesen zu sein, denn sie sei so sehr zur Ruhe gekommen. Eine andere stimmte ihr gleich zu.

Auch Dir die besten Wünsche!

SonjaDezember 21st, 2024 at 17:36

Liebe Claudia,
wie ich hier lese, hast du es kommod!
Sehr schön

piriDezember 21st, 2024 at 20:26

Herzliche Grüße von den Drein aus Flein!

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