Journal12032025
Ich habe ChatGPT gebeten, mir drei Fragen zu stellen, um mehr über mich herauszufinden. Die erste Frage lautete:
Was sind meine größten Leidenschaften oder Interessen, und wie beeinflussen sie mein tägliches Leben?
Eine meiner großen Leidenschaften ist das Lesen, und gerade bereitet mir das Kopfzerbrechen und Unbehagen. Ich lese zu viel. Wenn man diesen Satz ausspricht, könnte man denken, das sei fast unmöglich. Aber ich bleibe dabei: Seit ich in Rente bin, lese ich eindeutig zu viel.
Selbstverständlich lese ich Bücher nie hintereinander. Der Gedanke, das zu tun, erscheint mir absurd. Ich habe schon immer mehrere Bücher gleichzeitig gelesen. Für jede Situation gibt es andere Medien und auch unterschiedliche Lesestoffe. Sachbücher, Romane, Geschichten oder Lyrik – alles hat seine Zeit, und alles schreit danach, gelesen zu werden.
Es gibt Menschen, die haben zu viele Tabs in ihrem Browser geöffnet. Ich hingegen habe den Rahmen gesprengt, in dem Lesen ein komfortables Vergnügen ist. Denn ich lese gerade im Schnellmodus. Ich greife auf Bücher aus öffentlichen Bücherschränken zurück, lese auf Reisen mit meinem Kindle, nutze die Onleihe, die Stadtbücherei und kaufe auch Bücher. Laut Goodreads lese ich momentan 27 Bücher. Diese Zahl stimmt sicher nicht ganz, aber sie lässt das Ausmaß erahnen. Gestern habe ich vier Bücher in die Stadtbücherei zurückgebracht, die ich noch nicht zu Ende gelesen habe. Ich habe beschlossen, dass es so nicht weitergehen kann – diese Getriebenheit.
Natürlich ist so ein Beschluss nur ein kleines Zeichen. Er markiert noch keine Verhaltensänderung. Bisher kann ich nur sagen: Ich habe erkannt, dass diese Getriebenheit und die Unruhe ein Problem sind. Selbstverständlich reicht mein Leben nicht aus, um alle Bücher zu lesen, die mich interessieren. Mein Kopf weiß das. Aber die Fülle, die mir zur Verfügung steht, überflutet mich.
Jetzt ist es an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und mir bewusst zu machen, dass Lesen eine Quelle der Freude sein sollte. Ich möchte, die Bücher, die ich lese, wirklich genießen. Weniger ist in diesem Fall eindeutig mehr, und ich kann die Schönheit eines einzelnen Buches wiederentdecken, anstatt mich in der Fülle zu verlieren.