Journal05112020

Das Handy zeigt ein Grad, als ich heute Morgen das Haus verlasse, die Apotheken zeigen übereinstimmend alle vier Grad an. Vier ist heute auch die Zahl, die sich die Corona-Warn-App für meine Risikobegegnungen aussuchte. Zwischen eins bis fünf liegen die Zahlen der positiven Corona-Test in meinem Umfeld am jeweiligen Arbeitsplatz. Mit zwei Ausnahmen ganz ohne. Die eine glückliche bin ich.

Die Zahl der Neuinfektionen traut sich noch nicht ganz, die 20.000 Marke zu knacken.

Dänemark meldet einen mutierten SARS COV2 Erreger und riegelt einige Gegenden ab. War klar, dass das Virus mutiert. Wussten wir schon im Januar. Wir haben ein Gehirn, mit dem wir denken könnten.

Was wir nicht haben, ist ein Plan.

Comments (4)

ClaudiaBerlinNovember 6th, 2020 at 15:08

Soviel ich mitbekomme, ist es Ziel des aktuellen Lockdown-lights, die Neuinfektionen so weit zu drücken, dass sie wieder nachverfolgt werden können und die Intensivstationen nicht schon bald überlastet sind.

Das scheint auch zu gelingen, denn zwar ist die 20.000er-Marke heute überschritten, dafür liegt der R-Wert wieder unter 1 und sinkt seit einigen Tagen. Das bedeutet, dass das exponentielle Wachstum gestoppt ist, was sich vermutlich auch bald in den Neuinfektionszahlen zeigen wird.

Welche Art Plan schwebt dir denn vor? Das Virus können wir ja nicht komplett ausrotten, also wird es so weiter gehen, bis eine Impfung und der nächste Sommer die Lage entspannt.

claudiaNovember 6th, 2020 at 17:12

Haben wir darüber nicht schon mal gesprochen?

Es war falsch und ist es immer noch, das Virus nicht zu eliminieren.
Du sagst das so im Vorbeigehen “ Wir können es ja nicht komplett ausrotten …“ aber das war im Januar nicht die Ausgangslage. Da hätte das Virus eliminiert werden können und müssen.

Zur Impfung: ja, sie wird kommen. Die Lage ist in dieser Hinsicht besser, als es in der Öffentlichkeit diskutiert und kommuniziert wird. Denn das absurde an der derzeitigen Situation ist auch, dass es so wichtig ist selbst die guten Nachrichten unter Verschluss zu halten, weil sonst alle außer Rand und Band geraten.
Die Impfungen werden eine der größten logistischen und organisatorischen Herausforderungen darstellen, die jemals von staatlicher Seite gewuppt werden mussten.

Aber trotzdem betrachte ich das alles nicht wirklich als einen Plan. Man kennt das Virus von Anfang an gut und man wusste, wie mutationsfreudig es ist.
Mutieren kann es allerdings nur, wenn ihm die Menschheit die millionenfache Möglichkeit zur Mutation gibt.

Das ist ihr jetzt prächtig gelungen.

albatrosNovember 6th, 2020 at 19:56

Hm. Pläne gibt es einige. Schon vorher gab es sie. Aber die meisten von ihnen sind nicht durchsetzbar, weil in einem Jahr Bundestagswahlen sind. Weil immer wieder irgendwelche Wahlen sind. Man stelle sich ein Reiseverbot im Hochsommer vor. Das hatte sich keiner getraut. Sie haben lieber die weitere Entwicklung in Kauf genommen. Die vollbesetzten Flugzeuge, Busse und Bahnen im Reiseverkehr, und freie Tests für alle, niemand sollte bezahlen. Sie haben lieber die Bibliotheken, die Theater, die Konzerte und die Museen geschlossen. Es ist sehr vieles falsch gemacht worden. Wäre es im Januar noch möglich gewesen, die Verbreitung des Virus zu stoppen bis hin zur Elimination? Es ist weltweit vorhanden, es mutiert weltweit, es wird nicht mehr weggehen, egal, was man tut. Es wird unsere Kultur für unsere Lebzeiten ziemlich verändern. Es hilft nur radikale Akzeptanz, alles andere wäre psychisch nicht ratsam.

claudiaNovember 6th, 2020 at 20:44

Es wäre im Januar nicht nur möglich sondern nötig gewesen, das Virus zu eliminieren.
Und da es ja auch einen Anlauf von mehr als zehn Jahren gab, hätte es dazu auch einen Plan geben können.

Alles andere ist kein Plan, das ist ein wildes Rumgeeiere.

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