Journal03082019
Der Tag beginnt feucht, aber er riecht gut. Zum ersten Mal seit vielen Wochen ist die Temperatur in meinem Zimmer auf zweiundzwanzig Grad gesunken. Mir ist kalt, ich schließe die Fenster.
Leben in den Kleingartenkolonien wird gefordert. Als Alternative zum Plattmachen und neuen, teuren Wohnraum schaffen. Ich bin dafür, kann aber leider nicht einziehen. Mir liegen meine Kleingärten am Bornheimer Hand zu Füssen und plagen mich mit Pollenattacken. Ich richte mir lieber meine kleine, feine Wohnung her und erfreue mich am Grün.
Vorher hab ich einen Artikel über das Nicht-Verstehen-Können oder Wollen der Klimakatastrophe und den Untergang gelesen. Dass die Erzählung des Weltuntergangs so zum Unterhaltungsrepertoire gehört, dass die Menschen ihn nicht für real ansehen.
Mir kommt dabei der Gedanke, was es für ein Spaß machen könnte, endlich mal die Welt aufzuräumen und die unnötigen Sachen aus der Welt zu falten. Umwelt und Menschlichkeit zuerst, in allen Lebens- und Wirtschaftslagen. Wäre technisch und methodisch gar nicht so schwer. Nachhaltigkeit als Staatsziel.
Was wäre das für eine Freude, alle Kreativität in ein solches Unterfangen zu stecken! Wie machen wir das? Wie lösen wir jenes?
Gemeinsam. Nicht alleine.
Ich träume gerne.
Wovon träumt ihr?
Zu Träumen vom „Was wäre wenn“ alles gut würde bzw. sich alle dafür einsetzen würden, komme ich nicht. Nicht aus Mangel an Muße, sondern weil mir eher das reale Gegenteil Gedankenströme verursacht.
Neue Atomwaffen, Aufrüstung – das wird neben „Klima“ und „Migration“ kaum thematisiert – mich beängstigt es.
Mich auch.
Sogar mehr als früher.