Journal01012025
„Die Zukunft ist keine Zeit, die vor uns liegt, sondern etwas, das wir erschaffen.“
Jane Addams
Jetzt ist es offiziell: Ab heute bin ich keine fremdbestimmte Angestellte mehr! Mein Landesticket ist abgelaufen, und ich habe den Schritt in die Rente geschafft. Ja, ich bin jetzt eine Rentnerin der Boomer-Generation – und das ganz ohne Erbe. Diese Kategorie wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger. Gehört ihr zu den Glücklichen, die erben, oder zählt ihr zum Rest? Zum Rest der Gesellschaft, für den es entscheidend ist, welche sozialen Bedingungen politisch ausgehandelt werden.
Mittlerweile muss man ja fast hinzufügen, dass es nicht nur wichtig ist, was ausgehandelt wird, sondern auch, mit welchem politischen Framing das Ganze in der Öffentlichkeit kommuniziert wird. Das scheint fast noch wichtiger zu sein – zumindest für die mentale Gesundheit und Stabilität der Betroffenen. Armut ist ein skandalöser Ungleichsfaktor, der unschätzbar viel Lebenszeit kostet. Die Lebenserwartung ist direkt an Einkommen, Vermögen und Schulden gekoppelt. Der Stresslevel von armutsbetroffenen Menschen ist leider nicht nur hoch, weil das Geld knapp ist, sondern auch, weil ihre Entscheidungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind und sie ständig mit Kränkungen leben müssen.
Ich schweife ab, aber ich lasse diese Gedanken hier stehen, denn sie können nicht oft genug aufgeschrieben und weitergegeben werden. Auch für mich zur Erinnerung: Es ist immer wichtig, wie und was du kommunizierst. Respektvoller Umgang mit anderen Menschen sollte immer an erster Stelle stehen – auch wenn Politik, Medien und Social Media im Moment oft das Gegenteil vorleben. Und das ist auch für mich wichtig. Denn in diesen Strudel möchte ich nicht hineingezogen werden. Gegen den Strom schwimmen? Das hilft mir jedenfalls nicht.
Ich suche nach einem Leben in Würde, im Alter und mit Respekt. Nach einem guten Leben für mich, innerhalb der Rahmenbedingungen, die heute nun mal so sind, wie sie sind. Es ist ein ständiger Balanceakt, aber ich bin entschlossen, das Beste daraus zu machen.
Für mich ist das eine Herausforderung, weil meine Sozialisation mich anderes gelernt hat. Sehr eindringlich. Sehr nutzlos. Das kann jetzt alles weg. Aber das ist einfacher gesagt als getan.
Ich gebe mein Bestes, um das in der mir verbleibenden Lebenszeit zu ändern.
Ich wünsche, dass dir diese Zeit deines Lebens gut tut und sie friedlich und gesund erleben kannst!
(Mein Gott, wie lange wir uns nun kennen.)
Diese halte ich für gute und richtige Gedanken. Die allerbesten Wünsche für die Umsetzung.
Danke für die guten Wünsche!
Ja, es ist lange her seit wir uns kennen.
Für mich war es ein eindringlicher und intensiver Einschnitt in meinem Leben, als ich die ersten Menschen online kennenlernte und fühlte, dass es da eine Welt gab, mit der ich mehr Übereinstimmungen hatte, als in meinem sogenannten realen Umfeld. Damals saß ich ja auch noch isoliert in dieser hoffnungslos trüben und engen – und für mich so fremden – Kleinstadt. Das Fenster zur Welt wurde für mich durch das Internet zu einem Panorama. Ich bin dadurch richtig aufgeblüht.
Dass ich heute die Fähigkeit habe mein Leben so intensiv zu reflektieren, habe ich vielen Menschen zu verdanken, denen ich online begegnet bin.
Dafür empfinde ich viel Dankbarkeit.