Jesus stirbt
Karfreitag – als Kind hat mich dieser Tag in die schiere Verzweiflung gestürzt.
Wie konnte es nur passieren, dass die Römer Jesus ans Kreuz nageln konnten? Warum hat Gott – wenn er doch sein Vater ist – nicht besser auf ihn aufgepasst. Er hätte die Sünder doch vorher bestrafen können. Bevor sie seinen Sohn ans Kreuz nageln. Der ganze Karfreitag war schrecklich. So lange dauert ein Tag, so lange dauert es bis Jesus gestorben ist und bis er dann endlich wieder auferstehen kann. Aber an Ostern ist dann der Tag der Freude und der Auferstehen.
Mein Gott, war ich sauer, als der Liebe Gott meinen Hamster an einem Ostersonntag sterben lies. Karfreitag hätte ich noch verstanden. Aber als das arme, kranke Tier den Karfreitag überlebte, da war ich sicher, dass Gott ihn verschont hat. Wie kann er hingehen und das arme Tier am Tag der Auferstehung sterben lassen?!
Ich war immer froh in meinem Leben, dass ich nie mit der katholischen Variante der christlichen Religion konfrontiert war. Die sanfte evangelische – nicht die strenge protestantische – Variante, lässt noch verhältnismäßig viel Freiheit im Denken und Handeln zu. Aber auch sie lebt von dem Vorgeben der Denkstrukturen.
Das einzige, was bei mir von der christlichen Erziehung übrig geblieben ist, ist das Gefühl, dass es ganz schön ist, dass es einen Menschen wie Jesus gegeben hat.
Einen der – so steht es tatsächlich in der Bibel – Frauen und Männer zu seinen Jüngern zählte und für den Liebe und ein Leben ohne Gewalt im Mittelpunkt seines Denkens stand.
Aber was kümmert das die Christen?
Inspiriert vom Eintrag des Bembelkandidaten: Karfreitag – Good Friday