Gut und böse
Durch zwei Bücher über die Krimiautorin Patricia Highsmith habe ich mich in den letzten Tagen gequält. Das erste war ihre Biografie und das zweite waren die Erinnerungen einer ihrer Lebensgefährtin in jungen Jahren. Meine Güte war das anstrengend! Sie war wohl ein Mensch mit Schwierigkeitsstufe 9,9 auf der nach oben offenen Charakterskala der zu meidenden Menschen mit Bosheitsattacken.
An einer Stelle in der Biografie sagt eine Freundin über sie, dass sie vielleicht an dem Asperger-Syndrom gelitten haben könnte. Möglich wäre das. Jedenfalls war sie die längste Zeit ihres Lebens eine Alkoholikerin, die stark trank und es doch irgendwie immer schaffte weiterzuarbeiten.
Kein Leben mit dem man gerne tauschen würde und kein Mensch, den man sich in seiner Nähe wünscht. Aber vielleicht liest es sich auch nur so. Im wirklichen Leben sind dann ja doch eher die Menschen interessant, die Kanten und Harken haben.
warum hast du dich diesen lesequalen unterzogen?
Vielleicht weil ich mir schon so lange vorgenommen hatte etwas über ihr Leben zu lesen. Vielleicht aber auch aus Mitgefühl für ihre Lebensqualen. Für mich waren es nur zwei Bücher, für sie selbst und ihre Mitmenschen war es das Leben.
interessant und schade, ich hatte keine ahnung, das p.h. ein alkoholproblem hatte. s
ie war jahrelang eine meiner lieblingskrimiautorinnen. besonders als jugendliche habe ich bei manchen ihrer bücher erst nach auslesen des romans gemerkt, das das dargestellte verhalten der hauptfigur nicht gesellschaftlich akzeptiert ist.
aber es würde wieder dazu passen, das „behinderte menschen“ oft eine besondere begabung haben sich kreativ auszudrücken, finde ich
Stimmt, das passt zum Thema oben. Wobei wir wieder da wären, dass der Kreis sich schließt: Das Leben ist nun einmal kunterbunt und nicht so farblos und perfekt wie es die Hochglanzaktivisten manchmal gerne hätten.