Freund und Feind
(Ausnahmsweise mal nur in der männlichen Variante, obwohl ich beide meine.) Ich pflege meine Feindschaften. Sehr gründlich, intensiv und ausgiebig. Ein Mensch, der von allen geliebt wird, ist ein Mensch, dem ich mißtraue. Das Pflegen meiner Feindschaften kommt sich aber mit meinem Bedürfnis nach Harmonie und Einigkeit in die Quere. Diesen Konflikt löse ich, indem ich meinen Feinden einen besonderen Stellenwert zubillige. “Einmal Feind, immer Feind”, ist meine Devise. Lieber wie die Feinde sind mir meine Freunde, wie ihr sicher schon erraten habt. Trotzdem kommt es ab und an vor, dass ein Freund zum Gegner wird. Dann wenn er bzw. sie Dinge fordert, von denen ich meine, sie stehen ihr/ihm nicht zu. Dann werde ich sauer. Die sanfte, harmoniebedürftige Claudia wird dann sogar stinksauer. Will sich behaupten, will das nicht mit sich machen lassen und rettet sich mit Rundum-Schlägen.
Das löst Verblüffung aus. Aber macht nichts, das wird schon wieder. Mein Gott, bin ich froh, dass das mit den Feinden so viel einfacher ist.