Fest im Giff
halt den Tag fest
und die Nacht
zieh die Leine fest
an der dein Leben hängt
zieh die Ellenbogen an
und stel dich mit
aller Macht dagegen
lass es nicht ziehn, dein Leben
lass es nicht ziehn
fest im Griff
fest, fest im Griff
lass dich nicht ziehn vom Leben
weich keinen Millimeter ab
du könntest
auf unbekannten Wegen
landen
Unbekannte Wege sind doch aber dafür da um entdeckt zu werden, wäre doch schade diese zu verpassen.
Meinst Du?
Und was ist mit dem armen Rotkäppchen, das wurde auf unbekannten Wegen vom bösen Wolf gefressen?
Bei sich bleiben – wie wahr!
Hm. Mir ist das zu zwanghaft.
Ich habe 1x in jungen Jahren mit aller Macht, so wie in Deinem Gedicht beschrieben, jahrelang versucht mein Leben zu zwingen, etwas Bestimmtes zu erreichen – und bin gescheitert. Seitdem lasse ich mich vom Leben ziehen, nehme an, was es mir bietet – früher mit Neugier, jetzt mit Ruhe.
Ich finde das nicht schlecht.
[…] Die unterschiedlichen Reaktion auf das letzte Gedicht “Fest im Griff” haben mich sehr gefreut. Auf Lyrik erhält man normalerweise nicht so viel Rückmeldung. (Es sei denn man dichtet so gekonnt wie Björn.) Schon gar nicht so viel interpretierende. Keine der Reaktionen kommt dem nahe, was ich mir dachte als die Zeilen schrieb. Aber das ist gerade der Zauber bei Gedichten. Wenn der Zauber wirkt, kann man sich darin spiegeln. September 23rd, 2010 in Fühlen, Gedanken, Leben | tags: Feierabend, Fühlen, Gefühle, Leben, Pause, Trauer […]
Hallo Claudia,
ich habe gerade auf deiner Webseite gesurft und einige deiner Texte gelesen. Du sagst, dass so ein Weblog von der „Persönlichkeit der Schreiberin“ lebt. Ich finde, das gelingt dir gut.
Liebe Grüße
Tim
Vielen Dank für die freundlichen Worte.