Einkauf aktuell
Mit Anlauf in den Untergang. Es gibt so viele Seltsamkeiten in dieser kapitalistisch aufgestellten Welt in der der Markt rein gar nichts reguliert.
Wenn mir die Postbotin auf ihrem Arbeitsweg begegnet, bedauere ich sie. Der Wagen, den sie vor sich herschiebt, ist vollbepackt mit Plastikscheiss. Wie kann es sein, dass die Menschen immer weniger Papierpost bekommen und die Postboten immer größere Berge hin- und herschleppen?
Jetzt lese ich in einem Artikel, dass seit 2014 Menschen versuchen, gegen diesen Plastikwahn, der sich Einkauf aktuell nennt, anzugehen. Erst mit einer Petition, aktuell mit einem Gerichtsprozess. Soweit, so verständlich und nachvollziehbar.
Aber dann folgt der Hammer: Die Post fürchtet um ihr Geschäftsmodell. Das ganze Gedöns soll einen Jahreserlös von 300 Millionen bringen.
Und genau da sind wir wieder beim altbekannten Thema. Wenn der Staat sich nicht mehr um die Infrastruktur sorgt, sondern sie als Geschäftsmodell weiterverkauft, kommt so ein Irrsinn raus. Statt Menschen mit Briefen zu versorgen, wird ein Geschäft an Land gezogen, das der Umwelt und somit uns allen schadet. Auf Kosten der Allgemeinheit wird ein Nebengeschäft kurz mit eingeplant, das einigen wenigen ein Gewinn bringt.
Wir sind schon ganz richtig auf unserem Weg: Mit Anlauf und selbstverursachten Rückenwind in den Untergang.