der elfte September
der elfte September
Warum soll ich es nicht zugeben? Ich habe mich richtig erschreckt. Damals gab es das Internet noch als reine Servestation. Ich kann mich erinnern an mein Büro, an die Situation. Ich starrte in den Bildschirm, die Kollegen starrten damals noch nicht mit. Die sahen sich dann die Bilder im Fernsehen an.
Ich starrte in den Monitor und sah das erste Flugzeug und dann starrte und starrte ich aber dann gab es Schwierigkeiten, weil alle auf die Bilder starrten.
Bin dann nach Feierabend in Yoga gegangen, als wenn nichts gewesen wäre, nur mit der Riesenangst im Gepäck. die Fernsehbilder von den fliegenden Menschen habe ich erst am zweiten Tag gesehen – unter Aufsicht sozusagen, ganz alleine wollte ich mich der Situation nicht stellen.
Als mir das Ausmaß klar wurde, kam der Schreck: So viele Menschen mit so viel berechtigtem Zorn. Soviel Ungerechtigkeit im Namen der Demokratie. So viel Leid aus Hochnäsigkeit. Ein dritter Weltkrieg hätte das auslösen können.
Kein Mensch weiß, warum dieser Weltkrieg nicht ausgelöst wurde.
vielleicht weil die Beteiligten ihre Kinder gro0ziehen mussten, vielleicht weil die eine Herbstrevolution imposanter fanden. Vielleicht weil doch die Gewalt und das Kriegsverbrechen nicht mehr die nötigen Mitstreiter fanden.