DAZWISCHEN:ICH
DAZWISCHEN:ICH von Julya Rabinowich
Ein Buch nicht nur für Jugendliche.
Das Thema könnte nicht aktueller sein. Die fünfzehnjährige Madina ist mit ihren Eltern, ihrer Tante und ihrem kleinen Bruder vor einem Bürgerkrieg geflüchtet. Jetzt muss sie sich zurechtfinden in einem neuen Leben. In der Enge des Flüchtlingsheim, in einer Welt mit einer anderen Sprache und mit neuen Regeln. Aber auch mit ihrer Rolle als Mittleren zwischen ihrer Familie und dem unbekannten Leben außerhalb des Flüchtlingsheim.
Das Buch erzählt die Geschichte der introvertierten Madina behutsam in einer poetischen Sprache, die mir gut gefällt. Ihre Schwierigkeiten in der Schule, ihre Zerrissenheit, die langsame Veränderung ihrer Persönlichkeit werden sehr sanft erzählt, obwohl auch die Schrecken des Krieges nicht unerwähnt bleiben. Täglich steht Madina vor der Frage, wie sie mit den Kulturunterschiede umgehen soll. Sie hinterfragt vorsichtig die Geschlechterrollen und als es dann notwendig wird, trifft sie Entscheidungen. Für ihr neues Leben. Für eine gemeinsame Zukunft.
Julya Rabinowich ist mit diesem Buch etwas ganz Besonderes gelungen. Den lauten, rechten Stimmen in Österreich und Deutschland stellt sie diese liebevolle und starke Erzählung von Flucht, Vertreibung und Ankommen entgegen.
Julia Rabinowich, von ihr habe ich schon gehört, aber leider noch nichts gelesen. Deine Buchempfehlung interessiert mich – mal schauen, ob ich mir den Roman in der Bücherei ausleihen kann.
Kannst du bestimmt, denn ich habe ihn auch aus der Stadtbücherei ausgeliehen.