das Gedicht als Teil der Biografie
Den Augenblick festgehalten, das Gefühl gut aufgehoben – kaum lese ich die Zeilen, lebt ein Stück Erinnerung wieder auf. Da liegt es vor mir ausgebreitet: Mein Leben. Festgehalten in Worten. In Lyrik verpackt.
Mehr als auf Fotos kann ich mich in meinen Texten wieder erkennen.
Ob ein Photo den Abgelichteten charakteristisch darstellt oder nicht, kommt weitgehend auf die Kunstfertigkeit und den Geschmack des Photographen an.
Was Du schreibst, kommt von Dir und hat dadurch eine höhere Aussagekraft als ein Photo.
Ich habe letztens Texte gelesen, die ich kurz nach Carstens Geburt geschrieben habe; alles war auf einmal wieder so nah. Ich kann dich also gut verstehen.
So stelle ich mir das auch vor.
Jede hat eine andere Fähigkeit sich auszudrücken, die eine in Worten, die andere in Bildern, die andere in Musik. Und andere haben keine solchen Fähigkeiten, sie können nur in ihrer Erinnerung die Bilder aufrufen, und darüber sprechen – oder nicht mal.
Ich glaube wir BloggerInnen gehören zu den ersteren; was wir geschrieben haben, das sind wir. Aber Du bist noch etwas Besonderes, weil Du es in Gedichten machst.
Ja, wer so schreiben kann wie Du, ist ein poetischer Mensch, der sein Leben in Worten wiedererkennt! Darum lese ich so gerne bei Dir. Diese Fähigkeit hat aber nicht jeder. Darum dürfen wir unsere Erwartung auch nicht an andere stellen, diesen einen Weg zu gehen. Es gibt immer viele, unterschiedliche Lebenswege wie Spuren, denen wir folgen können. Auch in unserem Herzen. Auch im Schweigen. Ich kann weder schreiben, fotografieren schon gar nicht. Aber mal erfüllt mich das eine, mal das andere. Dem gehe ich nach. Und das ist für mich entscheidend, dass jeder seine ganz eigene Erfüllung findet und bei sich bleibt.
Den Kommentar von eule70 teile ich ganz und gar!
Und ich freue mich auf Deinen Gedichtband…
Danke für den Beifall. Mir wird ganz warm uns Herz.