Balast abwerfen
April wirft Ballast ab und ich lese erst interessiert und dann nachdenklich in den Kommentaren. Ich mag das ballastfreie Leben und bin eher dafür, erst gar keinen Ballast anzusammeln. Das gelingt mir nicht immer. Aber ich versuche es immer wieder.
Ich fände es entsetzlich, wenn mein Leben ein größere Entmüllungsaktion nötig hätte. Sowohl im materiellen als auch im zwischenmenschlichen Bereich. Dann wäre etwas total schief gelaufen.
Der Gedanke freundschaftliche Beziehungen zu bilanzieren, steht mir nicht nur fern; ich finde ihn entsetzlich. Was nicht heißen soll, das ich nicht auch in meinem Leben freundschaftliche Beziehungen abgebrochen habe. Doch selbstverständlich. Aber nie im Leben käme ich auf den Gedanken, ehemalige Freundschaften als Ballast wahrzunehmen. Wenn eine Freundschaft zu Ende geht, dann geht eine Zeit zu Ende. Es gibt eine Zeit mit der Freundschaft und eine danach.
Die Symbolik des Ballast abwerfens erinnert mich stark an das Konsumieren. Platz machen für neue Sachen, neue Freunde, die eine bessere Bilianz ergeben. Auch wenn jetzt noch die Beteuerungen da sind, nicht mehr so viel anschaffen zu wollen.
Wenn es dann in einem Jahr wieder anders aussieht, was soll’s? Macht ja nichts. Ist ja alles nur Ballast, den man wieder abwerfen kann.
Nein, mir gefällt diese Symbolik wirklich nicht.