Ausharren
Ausharren bis zum Schluss, lautet das Feedback der Insel. Obwohl ich Beharrlichkeit gerne als eine meiner Tugenden bezeichne, bereitet mir das Ausharren doch einige mentale Probleme. Als Motto wäre es nicht geeignet für mich.
Im Privatleben bin ich extrem lustgesteuert. Mit dem Alter verstärkt sich diese Neigung. Und nicht zu meinem Schaden, möchte ich noch hinzufügen. Meine Lebensqualität steigt, wenn ich meinen Bedürfnissen nachgehe.
Mir macht es immer Angst, wenn Menschen mir etwas von ihrem inneren Schweinehund erzählen, den sie besiegen müssen. So ein inneres Monster mit sich zu tragen ist ja auch beängstigend. Oder noch schlimmer: Die Menschen betrachten dieses Monster als einen Teil von sich. Wie ein riesiger Parasit – oder vielleicht doch eher wie ein Wehrwolf?
Wie auch immer, meine Linie ist klar. Private Zeit, persönliche Zeit, das ist meine Zeit. Sie gehört mir, meinen Gefühlen, meinen Bedürfnissen meiner Lust.
Die Selbstdisziplin hab ich zur Aufbewahrung ins Lager abgegeben. Früher war sie eine zeitlang sehr hilfreich, später mag sein, dass ich wieder auf sie zurück greifen will, aber jetzt gerade, kann ich überhaupt nichts mit ihr anfangen.
Der „innere Schweinehund“ kommt wohl von der ewigen Selbstoptimierung, die wer weiss worin gegründet ist.
Man nimmt sich besser, wie man ist.