Tag der deutschsprachigen Literatur 3. Tag
Heute kamen die Lesungen und die Diskussionen in Klagenfurt so richtig in Fahrt.
Obwohl – zunächst ging es mit Jürg Halter und seinem Text „Erwachen im 21. Jahrhundert“ im Zeitlupentempo los. Als „Im Zeichen der Schnecke Geborene“ lag mir der extrem langsam vorgetragene Text natürlich besonders. Das ging nicht allen so. Zwischendurch ließ sich sogar eine Fliege auf seinem Gesicht nieder. Der Arme.
Die Jury fand dass der Text seinem hohen Anspruch nicht gerecht wird. Dann fing ein Geplänkel über die verschiedenen Männer an. Klaus Kastberger fragte, was mit dem Schweizer Mann los sei. Hildegard Keller musste sich von ihm das Wort erkämpfen und fragte, was mit dem Österreicher Mann sei.
Außerdem vermutete sie, dass der Autor vielleicht eine Kritikerfalle aufgehängt haben könnte. (Im Videoportrait hat er eine Gedichtfalle vorgestellt, die er aufgehängt hatte.)
Anna Bahr mit ihrem Romanauszug „Die Farbe des Granatapfels“ hatte als Klagenfurterin das Saalpublikum hinter sich, aber auch die Jury fand viel Lob für sie. Einzig Meike Feßmann wies auf die vielen schrägen Bilder hin.
Viel, viel Gelächter im Saal sowohl vom Publikum als auch bei der Jury rief der Text von Teresa Präauer „Oh, Schimmi!“ hervor. Ein junger Mann macht sich zum Affen um eine Frau zu beeindrucken. Ganz toll gelesen. Mitreißend.
Die letzte Lesung dieses Wettbewerbs war Dana Grigorcea “ Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“
Mein Höhepunkt des Tages kam, als Sandra Kegel bei der Michael-Jackson-Szene vor Lachen den Kopf auf den Tisch legte. Die Jury freut sich übereinstimmend über einen gelungenen, burlesken Text. Es folgt Lob, Lob, Lob und die Frage, was mit dem kroatischen Mann los sei.
Zweitbeste Szene des Tages: als Juri Steiner Michael Jackson nachmachte.