Rituale

Heute habe ich im NaNoWriMo-Forum auf die Frage nach meinen Ritualen beim Arbeiten am Roman sinngemäß geschrieben, dass mir bei all meiner Arbeit, sozialen Kontakten und Projekten gar keine Zeit für Rituale bleibt. Mir bleibt nichts anderes, als jede freie Minute drauf los zu schreiben.

Jetzt fällt mir auf, dass das nicht stimmt. Ich bereite meinen NaNoWriMo ja schon länger vor und habe dabei durchaus ein Ritual entwickelt. Ich höre mir die Hits aus 1966 und 1967 bei Blip an. Das mache ich schon seit ein paar Wochen und es funktioniert recht gut.

Mein Roman wird jetzt also doch eine Kindergeschichte werden. Irgendwie gegen meine Absicht. Das Schreiben hat tatsächlich seine eigene Dynamik. Ich werde jetzt also über dieses Maödchen schreiben, das im Jahr 1967 zur Schule kommt, das sich nicht unterkriegen lies, seinen Träumen nachhing und dennoch immer verstehen und begreifen wollte, was um sie herum vorging. Das sich seinen Ängsten stellte und Verbündete suchte und fand, um die Ungereimtheiten der Erwachsenen aufzuspüren. So wie es die Kinder vor ihr machten und die, die heute aufwachsen, auch noch machen. Machen müssen. Denn es ist die Aufgabe der Kinder, die Welt der Erwachsenen in Frage zu stellen. So lange, bis sie selbst in die mysteriöse Welt der Erwachsenen hineingezogen werden.

Nachtrag: Außerdem versuche ich den Spagat nahe an der Erinnerung zu bleiben und trotzdem keine Autobiografie – um Himmelswillen keine Autobiografie – zu schreiben.

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