Bin müde und leer

Bin müde und leer, will nach Süden ans Meer – geht mir durch den Kopf. Dabei komme ich doch gerade vom Meer, denke ich sofort. Vom sanften und einzigartigen Meer.
Bin müde und leer – und gleichzeitig bis oben hin voll. Angefüllt und ausgefüllt mit Leben, Empfindung, Spannung. Das Gefühl der Leere vielleicht, weil kein Raum fürs Träumen mehr ist. In dieser Minute, in dieser Stunde, aber vielleicht schon wieder in dieser Nacht.

Eigentlich hätte ich einen Triumpf zu feiern. Eigentlich – das Frauenwort. Aber warum sollte ich triumphieren wollen?
Lieber noch eine Weile alles vorbeiziehen lassen. Setzen lassen.

Seltsam, wie gefährlich eine kleine und schwache Person wirken kann. Stark, wie ich immer und immer wieder über mich hinaus wachse. Das bringt manche Menschen in Unruhe. Ich habe in der Sammelmappe schon darüber geschrieben. Diese Kampf- und Trotzszenarien, die es auslöst, wenn mich ein bestimmter Menschentyp aus Verächtlichkeit unterschätzt und dann im weiteren Verlauf des Geschehens feststellt, dass er so einfach nicht an mir vorbei kommt. Die Personen und Szenarien wechseln, das Schema bleibt.
Ich kann nichts für Eure Wut-, Zornes- und Tobsuchtsausbrüche, die ihr kriegt, wenn ihr merkt, ihr hättet euch besser auf die Auseinandersetzung mit mir vorbereiten sollen!

Personalratsarbeit braucht unglaublich viel Kraft und Stärke. Manchmal ist es mir ein Rätsel wo die bei mir herkommt. Aber ich bleibe ich skeptisch: wie viel Kraft darf ich dafür aufwenden und wie viel brauche ich noch für mein kleines, feines, leises Leben, das ich zu führen wünsche?

Es wird Zeit, dass wieder Traumzeit herrscht.

Comments (4)

rittiner & gomezJuni 27th, 2012 at 20:46

wir warten auch auf die traumzeit.

englJuni 28th, 2012 at 09:55

ja.

SammelmappeJuni 28th, 2012 at 15:47

So viel Zustimmung zur Traumzeit?

englJuni 30th, 2012 at 17:33

ja!

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