Sinéad O’Connor
Heute scheint mein Weltverteidigungstag zu sein. Zuerst muss die Silvesterböllerei verteidigt werden und jetzt finde ich, dass es an der Zeit ist, eine Lanze für Sinéad O’Connor zu brechen.
Leider kann ich hier kein Video von ihr einbinden, das hätte ich gerne getan und das gehört auch dazu, wenn man über sie spricht oder schreibt.
Im Moment ist sie wegen dem Scheitern ihrer Kurzehe in den Schlagzeilen und hämische Bemerkungen über ihr Aussehen fallen da andauernd. Dabei ist sie eine ziemlich mutige Frau, die sich ihrer psychischen Krankheit stellt und ich denke oft daran, wie atemberaubend schön sie auf manchen früheren Videos ist.
Sie gehört zu denen, die sich die Überlebenden nennen, die Opfer häuslicher Gewalt.
(Sie schreibt außerdem ungewöhnlich ehrlich und offen für eine prominente Person in ihrem Blog.)
Hast Du ne Sylvester-Rakete für Sinead abgeschossen?
naja, was meinste mit psyKrankheit? ich finde fast alle Menschen über 22 – vor allem die ohne Liebe – voll krank.
Wäre schön zusamen was zu schreiben – http://www.Polysoph.de
Nein, ich kann ja als Angsthäsin keine Silvesterrakete abschießen, das müssen andere für mich übernehmen. Inklusive die Kosten.
Nach deiner Definition wäre die gute Sinead ganz und gar nicht krank. Sie leidet eher an zu viel Liebe im Herzen. Es gibt ein Interview auf Youtube von ihr, da spricht sie über ihre Erkrankung: sie ist manisch-depressiv. Heute nennt man das wohl bipolare Erkrankung.
Die meisten Patienten mit bipolarer Störung sind nicht wirklich krank. Sie sind einfach nur fröhlicher als der Durchschnitt, wenn sie fröhlich sind und trauriger wenn sie traurig sind. Nur ein verschwindend geringer Prozentsatz dieser Patienten ist z.B. Suizid gefährdet. Die meisten sind in ihrer manischen Phase unglaublich kreativ. In ihrer depressiven Phase betrauern sie dann hauptsächlich den Verlust ihrer Kreativität.
@Solly – „Wer mit 25 noch auf der Bühne steht macht sich lächerlich“ Mick Jagger
Bei Sinead handelt es sich ja leider um einen der schlimmeren Fälle, aber kreativ ist sie auf jeden Fall.
Ich mag sie. Sie ist eine Frau, die mutig und selbstbewusst ihren Weg geht, durch alle Höhen und Tiefen.
Ich mag sie auch und nehme an, dass ihr Leben nicht einfach ist. Ich wünsch ihr von Herzen alles Gute.
Du schreibst „ich denke oft daran, wie atemberaubend schön sie auf manchen früheren Videos ist“. Das finde ich irgendwie nah an der Häme der einschlägigen Medien („früher war sie so schön, aber was ist bloß aus ihr geworden“).
Ich finde sie nach wie vor schön, auch wenn in der heutigen Definition von „schön“ 45jährige wohl nicht mehr vorkommen. Und ich finde es irgendwie befremdlich den Bemerkungen über ihr Aussehen einen Verweis auf längst vergangene Zeiten gegenüberzustellen.
Ganz grundsätzlich ist die Häme aber nicht deswegen verwerflich, weil O’Connor in Wirklichkeit schön ist. Solche Art von abwertenden Äußerungen über jemandes Aussehen ist immer falsch, unabhängig von Deiner oder meiner Wertung seiner oder ihrer Schönheit. Darum würde ich in meiner Argumentation in dem Zusammenhang auf jegliche Wertung verzichten.
Ach was: ich schrieb an dieser Stelle dieses Mal genau das, was ich auch meinte: wie sie in diesen Videos, so atemberaubend schön aussah. (ihr Gesicht wurde darin sehr in Szene gesetzt, das hatte eine starke Wirkung)
In der Realität habe ich sie noch nie gesehen, weder jetzt noch früher.
Aber selbst wenn ich das anders geschrieben und gemeint hätte, würde ich mir doch heraus nehmen zu werten. Ganz ohne Häme.