Arbeitskleidung
Ein stählernes Korsett habe ich
noch nie vermisst
und einen Panzer aus Glas
brauche ich ganz sicher nicht
Was ich dringend brauche
ist ein Kostüm
und eine Maskenbildnerin
denn ich bin es leid
euch immer mein wahres
Gesicht zu zeigen
Das wahre Gesicht- ist nicht angesagt im Arbeitsleben- und die zu vollführenden Maskeraden mit Powerface und so, die liegen unsereiner kaum….
Gruß von Sonja
Nein, die liegen uns nicht.
Darf ich mal etwas abweichen? Es gibt kein richtiges Leben im valschen… gilt auch für Kostüme und Gesichter… Natürlich gilt auch heute noch der Herr K. („habe ein Rückgrat, aber keines zum Zerbrechen“). Die Maske wirkt aber auch auf ihren Träger zurück. Man sollte sich deshalb gut überlegen, wo man sie trägt und wo nicht. Das ist die Kunst, auf die es ankäme.
Es ist ein Gedicht. Es hält die Empfindung eines Momentes fest. Es ist keine Arbeitsanleitung, nicht mal eine Beschreibung eines Vorgangs.
Mensch kann nicht auf alles, was in der Arbeitswelt vorgeht, rational reagieren. Meistens geht es in meinen Gedichten, die von der Arbeit und dem Büro handeln, darum was mit der Psyche und der Seele passiert.
Ganz sicher werde ich nicht anfangen Ratgeber-Gedichte zu schreiben mit Stile von: Wie überstehe ich die Bürohölle. Dazu bin ich praktisch nicht Bürohöllen-kompetent genug. Theoretisch vielleicht schon, aber das nützt nichts. Gar nichts nutzt das.
Aber eine lustige Idee wäre das schon.
Oder doch nicht. Es gibt eh schon zu viele Besserwisser. Nicht nur virtuell. Und Besserwisser-Lyrik schreiben auch schon viele.
Maske ist auch Schutz!
🙂
Ja, sie ist auch Schutz. Aber als Dauerbekleidung sicher nicht zu empfehlen.