Hartz-IV-Wohnung
Ein Projekt unter den Crowdfunding-Projekten gefällt mir ganz und gar nicht.
Die Hartz-IV-Wohnung. Blöder Projekttitel. Ganz dummer Projekttitel. Obwohl das Projekt selbst vielleicht gar nicht so verkehrt ist.
Lebensqualität für alle. Die Hartz IV Wohnung ist eine Ausstellung, die zeigt, wie man sich trotz kleiner Wohnung ein schönes Leben gönnen kann. Wir sind der Meinung, dass jeder Mensch ein gutes Leben haben sollte, auch wenn er wenig Geld hat. Und das gute Leben beginnt mit einem schönen Zuhause. Der Schlüssel liegt im Selberbau. Die vorgestellten Möbel kann man nicht kaufen, sondern nur selberbauen. Die Baupläne sind alle kostenfrei.
Ein schönes Leben bzw. eine schöne Wohnung bedeutet Lebensqualität. Aber eine Hartz-IV-Wohnung ist eine Zuweisung. Eine Zuschreibung. Es bedeutet ein Überstülpen von Schablonen. Ein sieh her: so kannst du es machen. Du kannst dich ducken und dich in dem Leben einrichten, das sich andere für dich ausgedacht haben.
Nein, das ist kein schöner Projekttitel. Aber klar: Es ist ein Marketing-Begriff.
mm – so ganz ohne zu wissen worum es ging, hat mich der titel auch an eine zuweisung erinnert. sozialwohnungen, hartz4 wohnungen
meine assoziationen und gefühle zu dazu sind auch nicht die besten.
Ich habe auf der Pinnwand nachgefragt, ob sie meinen, dass der Name gut gewählt ist. Aber erst später realisiert, dass der Starter ja schon mit dem Firmennamen Hartz-IV-Möbel unterwegs ist. Dadurch wird das Ganze aus meiner Sicht noch problematischer.
[…] Killian kritisiert Zuschreibungen und problematische Begriffe an einem Crowdfunding-Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, schöne Wohnungen für den […]
Die Wohnung mag ja eine Zuschreibung sein, aber was man aus dem zugewiesenen Wohnraum letztlich macht, das wird doch zum großen Teil von jedem Einzelnen selbst bestimmt. Man kann sich auch mit kleinem Geld gemütlich, stilvoll und schön einrichten. Und genau darum geht es doch bei dem Projekt. Ich finde Deine Kritik hier nicht wirklich angebracht.
Doch, die Kritik ist mehr als angebracht. Es gibt kein gemütliches Leben mit Hartz IV. Und dieses Projekt hängt sich an Hartz IV als sei das eine Marke.
Nachdem ich die Hintergründe nachgelesen habe, habe ich gar nichts mehr gesagt und geschrieben, weil ich die noch dekadenter fand.
Da will jemand Geld verdienen und bedeckt sich mit dem Mäntelchen der Scheinheiligkeit.
Sorry, das hat nichts mit den Menschen zu tun, die unter diesen gesellschaftlichen Bedingungen leben. Das ist geschmacklos.
Das, was ich mir vorwerfen muss, bei meiner Kritik ist, dass sie nicht deutlich genug ausgesprochen habe. Falsche Rücksichtnahme, wie ich an deinem Kommentar sehe.
Gemütlich – ich fasse es nicht.
Das frühere „arm aber sauber“ fällt mir auch noch dazu ein.