Mathematik-Allergikerinnen und Allergiker
Ein Eintrag extra für Mathematik-Allergikerinnen und Allergiker. Vielleicht hilft die homöopathische Dosie ja gegen die Allergie?
Die Mathematik gehört zu jenen Äußerungen menschlichen Verstandes, die am wenigsten von Klima, Sprache oder Traditionen abhängen.
Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg
Nein, da würde ich wiedersprechen, die Mathematik ist ganz und gar nicht unabhängig von Traditionen. Im Gegenteil: Mathematik ist durchaus abhängig von der Tradition, in der sie ausgeübt wird. Sie ist auch nicht unabhängig von der Kultur in der sie praktiziert wird – und da ist die sogenannte Ethnomathematik nicht das einzige Beispiel.
Wenn man von der Mathematik spricht, muss man aufpassen, dass man sie nicht mit ihrer Anwendung verwechselt. Die Mathematik ist vollkommen unabhängig von allen äußeren Begebenheiten, sie ist universell und gilt überall. Die Mathematik muss als Subjekt und Objekt ihrerselbst betrachtet werden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Mathematik in vielen anderen Wissenschaften wie auch im täglichen Leben reiche Anwendung findet.
Ethnomathematik beschreibt den kulturell abhängigen Umgang mit der Mathematik. Wie man Zahlen symbolisiert, Mengen- oder Rechengesetze handhabt, hat mit der Mathematik selbst nichts tun, es ist lediglich ihre Anwendung auf ein Problem.
Das Wesen der Mathematik ist für uns nicht erfassbar, es überfordert unsere Vorstellungskraft.
Da muss ich widersprechen. Mathematik ist das, was wir mit unserer Vorstellungskraft erschaffen, wenn wir in unserer Umgebung nach Gesetzmäßigkeiten und Symmetrien suchen. Daher kommt eben auch der starke kulturelle Bezug.
Eine Mathematik ohne die Vorstellungskraft eines intelligenten Wesens kann es gar nicht geben.
Wir erschaffen die mathematischen Gesetze nicht, wir entdecken sie. Das Gesetz selbst war schon immer vorhanden. Die Mathematik existiert auch ohne ein einziges intelligentes Wesen, sie wird dann nur nicht entdenkt.
Das ist eine Traumdefinition: Alle Träume existieren, waren schon immer vorhanden. Sie existieren auch ohne ein einziges intelligentes Wesen, das sie träumt.
Auch diese Aussage stimmt.
Oh, ich sollte noch sagen, warum es auf die Mathematik bezogen schwierig ist, die Traumdefinition anzuwenden: Weil die Mathematik von den Axiomen abhängt, die Axiome definieren der mathematischen Raum in dem wir uns bewegen und wenn kein intelligentes Wesen da ist, das diese Axiome festlegt, dann gibt es diesen Raum nicht.
Im Vertrauen: Für die Traumdefinition gilt das analog. Auch die Träume bedürfen eines Wesens der von ihnen träumt.