Zahlentheorie
Immer wieder faszinierend.
Die moderne Mathematik, so sollte man meinen, befasst sich längst nur noch mit Fragen, die unendlich weit entfernt von allem sind, was ein durchschnittlich gebildeter Mensch je verstehen kann. Es mag daher überraschen, dass in der Fachwelt zurzeit die Lösung eines Problems gefeiert wird, das so einfach klingt, als könnten Grundschüler damit befasst werden. Es geht um die Frage, auf wie viele Weisen man eine natürliche Zahl als Summe darstellen kann. Die Zahl 4 zum Beispiel lässt sich als 1+1+1+1, 2+2, 2+1+1, 3+1 und als 4 darstellen. Mathematiker sagen, die Zahl 4 habe fünf Partitionen (die Reihenfolge der Summanden ist hierbei egal).
zum Artikel in der Süddeutschen
hmhm, wozu braucht man das?
Die Mathematik ist bei weitem nicht so unbegreifbar und kompliziert wie gern vermutet wird. Das Problem, das Nichtmathematiker mit dieser Wissenschaft haben, liegt darin begründet, dass die meisten Mathematiklehrer nicht in der Lage sind, die Schüler zu faszinieren. Leider muss man sich in der Mathematik, wie in den meisten anderen Naturwissenschaften auch, zunächst mit langweiligen Grundlagen abgeben, bevor man sich an die spannenden Dinge machen kann. Und genau das zu vermitteln schaffen die meisten Lehrer nicht.
Natürlich gibt es auch die Mathematik, die sich weit jenseits der menschlichen Vorstellungskraft bewegt, dazu gehört z.B. der Beweis der Fermatschen Vermutung von Andrew Wiles. Dieser Beweis ist so kompliziert, dass selbst Zahlentheoretiker Monate gebraucht haben um sich einzuarbeiten. Ich bin zwar auch Mathematiker, aber die Zahlentheorie ist nicht mein Fachgebiet. Und so hat es fast fünf Jahre gedauert, bis ich soweit in die Materie eingedrungen war, dass ich den Beweis verstehen konnte. Den Beweis verstanden zu haben, hat für mich zwar keinen praktischen Nutzen, aber die Arbeit daran hat unglaublich viel Spaß gemacht.
Ich wünschte mir, dass sich mehr Menschen für die Mathematik interessierten …
@piri – Die Mathematik ist Subjekt und Objekt ihrerselbst. Mathematik wird grundsätzlich nur wegen der Mathematik betrieben. Die Tatsache, dass andere Wissenschaften die Mathematik anwenden, hat mit ihrselbst nichts zu tun.
Die Lösung dieses Problems, wird überall dort helfen, wo es wichtig ist Symmetrien zu erkennen. Und gleichzeitig liefert die Lösung neue, noch zu lösende Probleme. Wir Mathematiker lieben (mathematische) Probleme! 😉
Sehr gerne, aber das ist ja nicht nur eine Frage des Interesses… Ich kann mir unter Proportionen, Größen, Zahlen, Mengen usw. ganz schlicht nichts vorstellen. Das liegt leider jenseits meiner Anschauung, und deshalb hätte ich die Frage von piri schlicht so beantwortet, daß es sich hier um Grundlagenforschung handelt, die per se bedeutsam und wichtig genug wäre, sehr viel ausführlicher erklärt zu werden, als es in den Massenmedien in der Regel geschieht. Deshalb bedanke ich mich auch sehr für den Link zum Artikel.
@schneeschmelze – wie gesagt, den Erwerb einiger langweiliger Grundlagen bedarf es einfach.