Zu welchen Themen blogge ich?
Der Artikel über den „Linkgeiz der Frauen“ hat mich dazu gebracht, an dieser Stelle über die Themen zu reflektieren, über die ich in der Sammelmappe blogge.
Von Anfang an war ich froh, dass ich neben den Sachblogs, mit denen ich ja angefangen hatte, die Sammelmappe für das persönliche Bloggen zur Verfügung hatte. Sammelmappe – was für ein schöner Begriff! Da kann ich alles reinstecken, was mir einfällt. Alles an was ich mich selbst erinnern möchte, alles was mir wichtig ist, alles was mir über den Weg läuft. Trotzdem finden sich ganz bestimmte Themen nicht in der Sammelmappe. Private Details z.B. aber auch über Dioxin in Eiern werdet ihr bei mir nur selten etwas lesen.
Manchmal geht meine Leidenschaft mit mir durch und dann gebe ich meinen Senf zu irgendeiner der aktuellen Themen ab. Zum Kommunismusgespenst oder zur Atomkraft. Aber ehrlich gesagt: Ich finde es vielen Themen nicht angemessen, dass sie vier Wochen lang in den Medien und in den Blogs hochgehalten werden und dann kommt das nächste – obwohl das Problem doch immer noch da ist. Es ist nicht verschwunden, hat sich nicht in Luft aufgelöst – nur die Karawane zieht weiter.
Das möchte ich nicht. Ich will nicht weiterziehen, sondern hier bleiben.
Eine Ausnahme mache ich dabei aber; das ist in der Regel die Netzpolitik. Denn bei der habe ich im letzten Jahr begriffen, dass es wichtig ist, sich eine Meinung zu bilden und sie auch zu äußern. Denn nur durch den Druck der Information und der Verbreitung von fundiertem Wissen wird auch die Politik gezwungen, sich mit der Basis zu beschäftigen. Es ist zu früh, um die Netzpolitik der Lobby zu überlassen. Zu viele Weichen werden in den nächsten Jahren gestellt.
NB: Kein Vorwurf, nur ein Einwand: Es ist IMHO auch sehr wichtig, die Landwirtschaftspolitik nicht der Lobby zu überlassen. Wenn man gegen diese Lobbys überhaupt etwas tun kann. Und deshalb hatte ich auch zum Gift im Futter etwas geschrieben. Trotzdem muß man natürlich bei der Themenauswahl beim Bloggen irgendwo eine Grenze ziehen. Diese Grenze bestimme ich aus meinen persönlichen Interessen heraus. Was gerade, warum auch immer, „angesagt“ ist, interessiert mich dabei nicht. Und hier treffen wir uns, glaube ich.
Um Himmelswillen! Selbstverständlich habe ich nicht gemeint, dass es nicht richtig ist über Tagespolitik zu bloggen, nur weil ich es nicht so mag. Im Gegenteil, das ist schon wichtig. Aber wichtig ist eben auch an Themen dran zu bleiben und nicht nur den Tagesaktualitäten hinterher zu laufen.
Jedenfalls kann das, was ich oben schrieb nur für mich gelten und soll auch nur für mich gelten. Denn das ist ja das Schöne an Blogs: Jedes Blog ist anders, so wie die Menschen unterschiedlich sind.
@Claudia
Besser, Du setzt Dich nachdrücklich für ein Thema ein, das Dir wichtig ist, als für die vielen anderen, die auch wichtig wären, Dich aber nicht wirklich interessieren.
Hab noch einen älteren Text zu dem Linkthema mit einer längeren Diskussion gefunden, wollte ich Dir noch eben geben: https://opalkatze.wordpress.com/2010/08/27/bin-ich-eine-nutte/
@schneeschmelze
Das geht ja gar nicht, bloß etwas zu schreiben, weil es gerade en vogue ist.
Was kannst Du guten Gewissens überhaupt irgendwelchen Lobbies überlassen?! Dieses Welt verbessern ist so saumäßig anstrengend ,)