Das Leben ist schön
Gestern lief der Film von Roberto Benigni wieder auf arte. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen ihn nicht zu sehen. Eigentlich. Denn dieser Film erschüttert mich jedes Mal auf’s neue. Er ist so stark wie das Leben. Er zeigt die Grausamkeit des Faschismus, aber auch dass es so wichtig ist, die Fahne der Liebe hoch zu halten. Die der Mitmenschlichkeit – und des Humors.
Als der Film 1998 herauskam war er eine Sensation. Kann man über das Leben im Konzentrationslager eine Komödie drehen? Darf man das?
Offensichtlich kann und darf man das und es gelingt auch. So sehr, dass ich davon immer wieder erschüttert bin. Die absurde Szene zum Beispiel mit dem blauen, jüdischem Pferd. Das geschändete Pferd mit dem Guido dann plötzlich die zukünftige Braut entführt oder die, in dem der Zug ins Grauen noch mal angehalten wird oder oder oder.
Wahnsinn. Das Leben ist tatsächlich schön und die Liebe tief und der Faschischmus dumpf und der Horror grauslig. Das Leben ist so, weil wir so sind. Weil wir das Leben sind und deshalb ist es wichtig, den eigenen Platz zu kennen und an ihm festzuhalten. Es ist ganz egal, wenn manche Menschen meinen für Humor, für Ehrlichkeit, für Liebe könne man sich nichts kaufen. Es ist wichtig, bei sich zu bleiben.
Ganz besonders für die Kunst ist das wichtig. Ich bin jeder Künstlerin und jedem Künstler dankbar, der dieser Welt eine weitere kleine Insel hinzufügt. Oder eine Musiksphäre, oder ein Land der Phantasie oder was auch immer.
Die Kunst – solange es sie gibt, solange traue ich mich zu träumen.
der film hat uns auch tief berührt, haben ihn gestern zum ersten mal gesehen. bisher hatten wir uns immer gedrückt.
ein gelungener Film von Roberto Benigni, der einen tief berührt, Humanismus & Liebe im Horror zeigt. Daher kann ich gut verstehen, daß Du ihn einerseits nicht sehen magst (denn der erschüttertnde Nazi-Horros ist ja tatsächlich geschehen), andererseits doch gesehen hast …
und in Dein Plädoyer für die Kunst stimme ich ein, zumal der Verlust eines besonderen Künstlers aktuell immer schmerzhafter wird, Christoph Schlingensief …
Du sagst es
ja, ein tief berührender film.
meine tochter sah ihn vor ein paar jahren in der schule- im fach ethik. besser, als jede buchlektüre- und es ist ihr eindringlich im gedächtnis geblieben…
gruß von sonja
Ich habe den Film gesehen, als er hier in die Kinos kam, danach leider nicht wieder – und habe ihn immer noch in eindrucksvoller Erinnerung. Ein Film über Naziterror und Liebe gleichzeitig, der nicht kitschig wird – und zudem mit wirklich hinreißend komischen Stellen, die doch nicht deplaciert wirken (eine meiner Lieblingsstellen: Benigni „dolmetscht“ das Kommandogebrüll eines Nazis).