Rückblick

Zuerst wollte ich einen Jahresrückblick erstellen, dann ist mir aufgefallen, dass ein Rückblick auf das letzte Jahrzehnt doch angemessen wäre. So habe ich Rückschau gehalten auf dieses letzte Lebensjahrzehnt, das äußerlich so ruhig geblieben ist: Die gleiche Arbeit, der gleiche Dienstort, der gleiche Wohnort, der gleiche Lebensgefährte. Nie hat sich äußerlich so wenig verändert in meinem Leben wie in diesem Jahrzehnt. Als ich dann den Rückblick fertig geschrieben hatte, ist mir aufgefallen, dass ich ihn unmöglich in die Sammelmappe einstellen kann: zu intim und persönlich ist er geraten. Er handelt von Krankheit und Tod, Freundschaft und Verrat und vom Verlassen werden.
Aber war da nicht auch: Die Liebe zum Schreiben neu zu entdecken, zum Bloggen und zum Dichten. Drei Bücher veröffentlichen, die Familie berühren, nette Menschen kennenlernen, nach China reisen, sich dem Leben und der Liebe vergewissern?
Mein Rückblick steht jetzt in der Kladde und hier steht kein bereinigter, denn den könnte ich hier nicht stehen lassen.
Zu wichtig ist mir, das was ich schreibe. Zu wichtig, als dass ich es bereinigen könnte. Bereinigen wollte.

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