Schatten

Es gibt so viele banale Wahrheiten. „Wo viel Licht ist, ist viel Schatten.“  zum Beispiel. Aber auch: „Keine Rosen ohne Dornen“

Je älter ich werde, desto fadenscheinischer wirken die Sprichwörter auf mich. Für alle Fälle gibt es ein geeignetes und meistens geht es einfach darum, dass das Leben möglichst einfach weiter geht. Es ist hinzunehmen, das Leben. Anzunehmen. Mit all seinen Besonderheiten. Wenn es schwer und traurig wird, dann ist die Tragödienrolle dran. Wen’s erwischt, der hat sein Beutelchen zu tragen. Am Besten zu unserer aller Ehren, damit wir ein wenig mitseufzen können. Ein wenig Schwermut in uns aufnehmen, um uns dann umzudrehen und uns wieder unserem Leben zuzuwenden.

Jede nimmt die Karte, die ihr das Leben austeilt. Und wehe: jemand schmeist die Karten hin!

Das mögen wir gar nicht. Überhaupt nicht. In unserem Lebenstheater sind die Rollen festgelegt. Oder doch nicht?

Wahrscheinlich nicht. Es ist einfach ein Szenario, das ich erfunden habe.

Comments (2)

KarinJuni 10th, 2010 at 23:43

Das Leben annehmen – ja, wenn möglich… Weil ich persönlich auch glaube, dass in unserem Leben die Rollen nicht festgelegt sind. Jeder kann zu jeder Zeit abstürzen, auch wenn er von sich selbst sagt, ein Optimist zu sein. Oft ist es schmerzlindernd, sich einen Optimismus „zurechtzulegen“, um wieder aufzustehen. Das kann ich von mir selber sagen. Für andere mag diese Zuversicht so fadenscheinig sein wie die von dir erwähnten Sprichwörter. Aber nicht selten sind diese Krücken im Alltag eine lebensnotwendige Gehhilfe. Vor allem dann, wenn man auf sich allein gestellt ist.

Wer weiß, was ich jetzt zu später Stunde für einen Unsinn gedacht habe…
Morgen ist wieder ein Tag.

Ein gute Nacht wünscht dir Karin

ClaudiaJuni 11th, 2010 at 06:31

Da stimme ich dir zu: Jede und jeder kann zu jederzeit abstürzen. Das verdrängen wir oft.

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