Journal04082024

Ich habe über die Kommentare zu meinem letzten Blogeintrag nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es ein großes Privileg ist, Lebensentscheidungen individuell treffen zu können, ohne in ein Leben hineingepresst zu werden, das keinen Schritt nach links oder rechts duldet. Wenn ClaudiaBerlin von ihren verschiedenen Erwerbstätigkeiten erzählt, die sie zwar um den Preis einer Minirente gewählt hat, aber dafür mit der Freiheit ausgestattet ist, sich zu entwickeln und ihren eigenen Interessen und Talenten nachzugehen, klingt das für mich nach einer soliden Lebensentscheidung. Ich hingegen habe mich für ein Erwerbsleben mit viel Struktur und Sicherheit entschieden. Allerdings habe ich unfreiwillig genügend Zeiten erlebt, in denen ganze Jahrgänge unter die Räder des Wirtschaftskarusells geworfen wurden. Diese Jahre waren existenziell sehr instabil, und selbst im Nachhinein fühlt es sich an wie ein Leben im Schleudergang. Finanzielle Sicherheit wurde für mich zu einem Strohhalm, an dem ich mich festhielt, um irgendwie die Balance zu finden.

Andrea macht in ihrem Kommentar einen wichtigen Punkt, indem sie darauf hinweist, dass Lebensphasen des Umbruchs oft schwierig sind. Das empfinde ich ähnlich, und deshalb begegne ich diesem speziellen Umbruch in meinem Leben mit einer großen Portion Respekt – zumal er mich mitten in einer psychischen Erkrankung trifft. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Und zu den grünen Damen, liebe Violine: Es gibt noch viel zu sagen, allerdings kann ich das hier nicht öffentlich tun. Es gestaltet sich nicht ganz so einfach, wie ich gedacht hatte. An dieser Stelle möchte ich euch herzlich für eure Kommentare danken und wünsche euch alles Gute.

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