Zwischenstand

Jetzt lebe ich eine weitere Woche zwischen den Welten. Zwischen den Weichen.

Am Tag nach der Operation ging es mir am Besten. Wahrscheinlich waren die Narkosmedikamente wirklich so beflügelnd wie von der Narkosepflegerin angepriesen. Danach ließen meine Kräfte nach. Ich war heilfroh, dass ich die ganze Bürokratie sofort hinter mich gebracht hatte, denn ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Ein seltsames Gefühl. Alle mentale Energie ausgelaufen. Wer bin ich ohne mentale Kraft?

Ich beobachte meine Wunden. Nicht mit Misstrauen, aber mit Distanz.

Nur nicht zu nahe kommen, nicht aus Versehen in der Weiche verheddern.

Nachts schlafe ich schlecht. Stundenlang liege ich wach, bis ich in eine schwarze Schlafgrube falle. Ich träume nicht.

Ich warte. Ich hoffe, ich bange.

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